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2021 – Das Jahr der sich schließenden Kreise

Ein Anonymous Germany Jahresrückblick auf 2021

Frohes neues Jahr, Erfolg, Lulz, Gesundheit, Glück, Sack voll Geld, das alles wünschen wir euch zum neuen Jahr. Wer es bis hier geschafft hat, der ist wahrscheinlich einigermaßen rübergerutscht, erholt sich jetzt erstmal und lässt sich die in der letzten Nacht gefassten guten Vorsätze oder den Sekt der letzten Nacht noch einmal durch den Kopf gehen.

Wir gehen mittlerweile – und das macht man sich oft nicht bewusst – in das dritte, eigentlich vierte Jahr, in dem der Begriff Corona die Gemüter erhitzt. Aber lassen wir uns von diesem kleinen Virus die Laune verderben? Als erwachsene, aufgeklärte Menschen natürlich nicht. Und bevor dieses Jahr so richtig los geht, schauen wir zurück auf 2021.

Viele machen sich immer noch eine falsche Vorstellung davon, was Anonymous eigentlich ist. Was wir hier in diesem Blog berichten, maßgeblich über Operation Tinfoil, ist ja nur die Spitze eines sehr großen Eisbergs. Anonymous ist schon immer ein unbändiger Haufen eigenwilliger Charaktere gewesen, die sich in kleinen und großen Gruppen zusammenfinden, um bestimmte, teilweise sehr im Verborgenen, teilweise sehr öffentlich ablaufende Aktionen durchzuführen.

Das macht einen Jahresrückblick nicht einfacher. Man muss bei dem Wust der Aktionen entscheiden, sortieren, abwägen, nachfragen, denn nicht alles ist für die Öffentlichkeit bestimmt, viele Interna, mit denen man den Rückblick garnieren möchte, sollten lieber unter Verschluss bleiben. Vieles will die Öffentlichkeit gar nicht wissen, einiges sollte sie nicht wissen. Welche Details sollten damals unter Verschluss bleiben, können heute aber erzählt werden? Wo hat sich etwas geändert?

An viele Dinge kann man sich schon fast nicht mehr erinnern. Andere Sachen sind so präsent, als sei es gestern passiert. Leider ist das in diesem Jahr so. Das Jahr 2021 begann für uns, wie es endete – mit der Polizei Mittelfranken und den Dödeln in Nürnberg.

Schon Anfang letzten Jahres, genauer am 04.01.2021, veröffentlichten wir hier einen überaus kritischen Beitrag zu einer Demo in Nürnberg.

Damals waren einige entsetzt, wie viel Raum die Polizei den damals seit einem halben Jahr agierenden Querdenkern einräumte. Aus unserer Sicht waren diese Leute schon damals nicht „in Sachen Corona“ unterwegs, aber viele Politiker und Sicherheitsbehörden versuchten mit aller Macht noch immer, in ihnen nur „besorgte Bürger“ zu sehen. Dabei blieben die besorgten Bürger zu Hause, trugen freiwillig Masken und erklärten sich mit den Maßnahmen einverstanden.

Leider hat die Führung in Nürnberg das vergangene Jahr nicht genutzt, um aus den Erfahrungen quer durch die Republik in 2021 und aus damaliger Kritik auch seitens der GdP zu lernen, wieder knuffeln sie die kleine Splittergruppe, die sich den Maßnahmen nicht nur widersetzt, sondern mit Hilfe von Extremisten den gesamten Staat delegitimiert. Und die Polizei tritt all jenen in den Arsch, die sich an die Regeln halten. Sie muss sich also nicht mehr wundern, wenn sie zukünftig nicht ernst genommen wird.

Wenn Polizei und Stadt vor einem Minimob zurückschreckt, dann ist der Staat Demokratiefeinden, die sich unter den „Spaziergängern“ befinden, wie Bayerns Innenminister feststellte, schutzlos ausgeliefert. Naja, nicht ganz schutzlos, denn wenn Polizei in Nürnberg nicht funktioniert, muss es halt die Zivilgesellschaft, also die Mehrheit, das echte Volk richten. Aber Polizei- und Stadtführung können dann gehen.

Für uns schließt sich zwischen dem 04.01. und dem 30.12. ein Kreis in Nürnberg … Im gesamten vergangenen Jahr schlossen sich mehrere Kreise und es formte sich ein Bild von den Themen in Tinfoil, das uns auch in 2022 noch begleiten wird.

Also, blicken wir zurück.

Januar bis April

Der Januar und der Februar sind traditionell eigentlich eher ruhige Monate, so auch in 2021. Bisschen Demos beobachten, bisschen Spielkram erledigen, bisschen Telegram-Gruppen trollen, Leute vorstellen …

Dass wir die ekligen kleinen Grafiken von Bert Hochmiller, „Webdesigner“ und Grafiker aus Berlin, die Dave Brych in seinem Kanal und damals auch als Aufkleber in seinem Shop verkaufte, nicht gut fanden, das brachte den kleinen Bert, aka Pandemimimi ziemlich auf die Palme. So sehr, dass er extra auf den Matrix-Server kam, um sich zu beschweren.

Mittelmäßiger Grafiker glaubt, uns beleidigen zu können … Naja. Ob er sich schon gefragt hat, was er nach der Pandemie macht? Denn wenn die Pandemie vorbei ist, sind wir immer noch da.

Uns ging es darum, dass Kinder schon damals aufs Widerlichste instrumentalisiert wurden, nicht nur im Netz. Brychs und Hochmillers Aufkleber fanden sich an Laternenpfählen in Hamburg und anderen Orten. Mit dem Kleinkind, das leider auf einer der letzten Demos Pfefferspray abbekam und dem es zum Glück wieder gut geht, wie man hört, schließen sich auch hier Kreise. Die Revolution frisst ihre Kinder erhält eine neue Bedeutung … und das ist nicht mal zynisch gemeint.

Noch mehr Kreise: Das erste größere mediale Aufregerchen im Januar war für einige die Aktion #wirmachenauf, der geplante zivile Ungehorsam einiger Geschäftsleute, trotz Lockdowns zu öffnen. Auf unserer Seite sorgte dabei ein kleiner Spaß mit WordPress für etwas Kurzweil. #wirmachenauf ging ja hierzulande ansonsten eher komplett in die Hose. Nur in der Schweiz und in Österreich hatte es zum Teil üble Folgen. Und für Parteigründer Sören … der bei #wirmachenauf mitmachen wollte und dann auf die Winkeladvokaten Füllmich und Fischer hörte. „Scotch & Sofa“ in Berlin … weg, dauerhaft geschlossen, Domain steht zum Verkauf.

Projekt Immanuel war allerdings etwas, dass einige Anons mehr interessierte. Letztlich auch, weil der evangelikale Antisemit Samuel Eckert dafür massiv die Werbetrommel rührte.

Unter der Führung von Dr. Stefan Lanka wollte man ein Videoprojekt aufbauen, dass letztlich den Beweis liefern sollte, dass nichts weniger als die gesamte Virologie auf falschen wissenschaftlichen Grundlagen basiert. Man wollte gut dokumentiert die Nicht-Existenz von Viren belegen, indem man versuchte, ein Isolat des SARS-CoV-2-Virus herzustellen. Die Isolate der Virologen weltweit akzeptierte man nicht, die Koch’schen Postulate sah man als nicht erfüllt an. (Sie sind es natürlich, sagen uns Virologen und Biologen und andere in der Wissenschaft tätige.) Also suchte man Bioinformatiker für das Projekt.

Die von einer Gruppe Anons aufgebaute Vita einer hochqualifizierten Bioinformatikerin wurde leider nicht akzeptiert. Die Paranoia kickte dann doch zu sehr bei Lanka. Somit scheiterte diese Aktion leider. Aber das machte nichts, Projekt Immanuel hat ohnehin nichts geliefert, was der Rede wert war. Man behauptet zwar zwischenzeitlich, man habe die notwendigen Beweise, aber man werde sie zurückhalten, damit die Virologen von allein drauf kommen … und dann Ankündigung, noch ne Ankündigung, weitere Ankündigungen …

Is klar.

Einige Anons hatten dem inzwischen untergetauchten Attila Hildmann einen Link geschickt. Einen Tracking-Link, direkt an eines seiner Smartphones. Das war schon so lange her, dass sie es selbst vergessen hatten, wie sie neulich eingestanden. Doch im März kam wieder Bewegung in die Angelegenheit, denn Attila hatte das Smartphone reaktiviert und den Link geklickt. Dadurch konnte er sicher in der Türkei lokalisiert werden.

Uns reichte die Türkei als Angabe, auch die Generalstaatsanwaltschaft Berlin bestätigte dies dann lustigerweise einige Wochen später. Doch Attila Hildmann beschäftigt viele, uns nur am Rande damals, doch es gab ganze Teams außerhalb von Anonymous, die ihre Zeit damit verbrachten, Attila genauer zu lokalisieren. Gelang ja auch.

Für uns war Attila selbst bis auf das Tracking dann in den ersten Monaten weniger Thema, seine Inhalte ermüden eher. Spannender war sein Umfeld. Und es war exakt am 17. März, als wir die Welt mit Kai, Attilas Admin, bekannt machten.

Tja, wir hatten damals Kai E. geschrieben, aber es war dann doch ein Full Expose. Heute wissen wir, dass vieles an dem Artikel damals völlig richtig war – von Kai selbst. Wir wissen aber auch, dass Kai damals dachte: „Leute, lasst mir doch noch ein bisschen Zeit!“ Ja, nee. Nicht damals. Wir ahnten aber einfach nicht, was sich daraus entwickeln würde. Rückblickend muss man sagen, dumm gelaufen. Hätte Kai sich uns früher anvertraut … später mehr dazu, denn sich schließende Kreise … sie zogen sich durch das Jahr.

Für uns war eigentlich interessant, was Winkeladvokat Reiner Füllmich mit der angeblichen Sammelklage veranstaltet. Heute weiß man: bisher gar nichts, außer Spesen nichts gewesen. Viele Leute hätten die 800 Euro Vorschuss auch ins Klo stopfen oder verbrennen können. Es gibt keine Sammelklage gegen Drosten und die Klage in New York, der er sich als Alibi anschloss, wurde ebenfalls abgewiesen. So richtig erfolgreich ist der Heldenanwalt der Querdenker und von Die Basis nicht. Auch nicht bei einer Klage gegen den Volksverpetzer, eine Klage in Kanada … nichts geht so richtig voran aus juristischer Sicht. Massenhaft Parteigründungen zur Umgehung der Coronamaßnahmen durch Wirte, wie er mit seinem „Team Freiheit“ vorgeschlagen hatte, gab es wohl auch nicht. Sören vom „Scotch & Sofa“ war vielen wahrscheinlich ein mahnendes Beispiel. Und der Kreis des Füllmich und der Viviane Fischer schließt sich mit Anträgen auf Einstweilige Anordnung gegen ihre Scheinwahl zur Doppelspitze von „Die Basis“.

Die Basis … wo wir gerade dabei sind: Der Winter ging langsam zu Ende und die Querdenker traten mit einer neuen Partei auf den Plan. Nach Widerstand2020, Wir2020, Wir0815 und Wirr4711 kam „Die Basis“. Und mit der Website für die Partei offenbarte sie uns ganz freiwillig und ohne viel Zinnober eine Vielzahl an Daten. Nahmen wir gerne, diese Daten.

Und wir lasen auch gerne die teils hasserfüllten Mails an uns und die Kommentare … ganz ehrlich, für eine Partei, die sich ein eigene Säule der „Achtsamkeit“ leistet, sind viele ganz schön von Hass zerfressen.

Egal: Füllmich zahlte mit 3 Euro Mitgliedsbeitrag pro Monat den Mindestbeitrag, ist aber heute Parteivorsitzender, so weit her scheint es mit der Schwarmintelligenz nicht zu sein.

Unnötig zu erwähnen, dass „Die Basis“ bei der Bundestagswahl nichts wuppte, auch nicht in Landtagswahlen, dass sie sich intern bekriegte, wie schon bei Widerstand2020, und dass sie selbst jetzt nur noch durch müde Planspiele und einige Mitglieder durch unseriöse Geschäfte auffallen (zu letzteren später mehr). Markus Haintz trat ja mittlerweile aus der Splitterpartei aus.

Markus Haintz: Mit dem April nahm der Tinfoil-Train deutlich an Fahrt auf. Die Ärzteliste, die wir für den Haintzelmann fälschten und von der er behauptete, er habe sie schnell als Fälschung erkannt, machte noch sehr lange ihre Runde durch die Schwurbelärzteschaft der Republik.

Wahrscheinlich glauben noch heute einige an ihre Echtheit. Der Spin „Das sagt Anonymous nur, um davon abzulenken, dass … „, der ist bei den Spinnern nicht unwahrscheinlich. Aber gut. Markus Haintz hat derweil seine Psychosen erweitert und hält sich jetzt für einen Anwaltsjournalisten oder Journalistenanwalt … es wird kolportiert, dass die für ihn zuständige Anwaltskammer etwas an die Staatsanwaltschaft übergeben habe.

Na, wir fragen mal nach in den nächsten Tagen.

Wenn Anons eine Recherche machen zu einer bestimmten Person, dann fragen sie nicht erst rum, ob Journalisten ggf. schon was über den haben. Alle Recherchen zu Personen sind aufwändig, OSINT und normalerweise ist es egal, wer noch dran sitzt.

Bei „Frank der Reisende“ war es Duplizität der Ereignisse. Der Telegram-Admin der Schwurbler wurde exposed … doch nicht nur von uns. Ohne, dass wir voneinander wussten, waren auch Lars Wienand von T-Online und ein Fernsehteam an diesem Kerl dran. Wir bekamen das durch einen Tweet von Wienand mit.

Tja, manchmal sind wir nett, und so warteten wir mit unserer Veröffentlichung, bis Lars Wienand und seine Kollegen mit ihrer durch waren (wir werden ja schließlich nicht bezahlt). Schließlich arbeiteten sie schon Wochen oder Monate an der Story … ein Team von Anons hatte erst in der Woche zuvor effektiv begonnen, Franks Identität zu ermitteln, weil der zuvor zwar schon aufgefallen, aber nie wirklich greifbar geworden war.

Lange Rede, kurzes Lied: wir veröffentlichten unseren Artikel mit dem Stand der Recherche dennoch am selben Tag wie die anderen ihre – sie ergänzten sich jeweils ganz gut. Unterschiedliche Wege führten zu demselben Ergebnis.

Frank Schreibmüller ist übrigens immer noch unterwegs, eiert mit Alexander Ehrlich in der Weltgeschichte rum und erklärt den Schwurblern Dinge wie „Antifa“.

Wer nach zehn Minuten immer noch nichts weiß: es liegt nicht an euch.

Kommen wir zu Namen, die uns das weitere Jahr hindurch begleiten und in Kombinationen auftauchen sollten, die wir nie erwartet hätten: Liefers, Bruch, Brandenburg, Brüggemann. Oder kurz #allesdichtmachen.

#allesdichtmachen Ende April war uns selbst nur einen kurzen Kommentar und einige Hintergrund-Infos zu Brüggemann und Brandenburg und seinen 1bis19 e.V. wert. Über die Aktion selbst wurde ohnehin viel berichtet, auf Twitter, in den Medien. Für uns bei AnonLeaks und für die Anons blieb da recht wenig zu tun. Gut, dass Volker Bruch Mitglied bei Die Basis werden wollte, das fanden Journalisten in unseren Daten von Die Basis. Aber so im Kern war die Aktion vorbei, bevor sie richtig Fahrt aufnahm.

Aber #allesdichtmachen veränderte bei uns und bei vielen Anons den Fokus. Waren es vorher die kleinen Freuden des Schwurblerdaseins, die wir … nun … begleiteten, so legte sich der Schwerpunkt auf etwas, dass sich erst langsam im Bewusstsein verankert und bei dem die eigentliche Gefahr erst allmählich klarer wird: die Querfront-Strategie.

Mai bis August

Die Querfront aus Publizisten, Künstlern und Politikern, aus Wissenschaftlern, Geschäftsleuten und einfachen Schwurblern, sie begann, im zweiten Halbjahr so richtig an Fahrt aufzunehmen. Und vielen ist noch nicht so richtig klar, was sich dahinter verbirgt.

Die Querfront war nicht neu, Bestrebungen lassen sich schon bis ins Jahr 2014 zurückverfolgen, aber nun begann die Strategie, mit den Themen der Coronakritiker und derjenigen, die das System ruckartig und nachhaltig nach ihren teilweise antidemokratischen Vorstellungen verändern wollen, auch im Hintergrund Kontur anzunehmen.

Im Mai war das noch zahm, Katharina W. und Mathäus Westfal von der Sekte OCG und „Die Konferenz“ brachten ein Liedchen raus, Neurechte und Rechtsextreme im musikalischen Schulterschluss.

In den folgenden Monaten tauchten immer weitere Partikel der Querfront in unserem Fokus auf und ließen sich belegbar einander zuordnen. „Die Konferenz“, KenFM und ignorance.eu, die Hannah Arendt Akademie und diverse alternative Schulprojekte – wie die Schule in Rosenheim -, schlussendlich FreeDoLine und die Hintergrund-Akteure – überall lassen sich verstärkte Querfront-Bestrebungen erkennen. Ziel ist es, über Künstler, Publizisten, Journalisten an den Grundfesten der Demokratie nagende und in weiten Teilen auf Falschinformationen und Irreführungen basierende Zweifel zu säen. Sie legen es darauf an, den Samen der angeblich gerechtfertigten Delegitimation des Staates zu pflanzen, wollen Begriffe wie Freiheit, Friedensbewegung, Demokratie, Menschenrechte, Spaziergang durch die eigene, von radikalkonservativer Führerstaatsmentalität durchdrungene Bedeutung ersetzen und Begriffe wie Meinung und Tatsache, Faschismus und Widerstand in ihrem Sinne umdeuten. Rechtskonservatives und rechtsnationales Gedankengut wird über das Vehikel Corona in die Mitte der Gesellschaft transportiert, wo sie auf ein breites „Hä?“ in der Politik und ein dumpfes Schweigen in der Gesellschaft treffen, beides Nährboden für ungute Entwicklungen. Weimar calling.

Viele Anons haben das im Blick. Es ist dennoch zu wenig Thema in der Gesellschaft. Uns bleibt da der Lulz im Halse stecken.

Augenfälliger, greifbarer sind für viele Elemente wie das Reichsbürger/Selbstverwalter „Königreich Deutschland“ von „Peter I.“ (KRD) und Typen wie die von Siffpol… dem UPol e.V. Das ist etwas, für die Außenstehenden direkt Verstehbares. Umso größer natürlich auch die Resonanz, nachdem Anons das KRD gehackt haben.

Der erste Hack war im Mai, da traf es zunächst KaDaRi. Doch seit Mai sind Anons tief in der Technik des KRD und so schnell bekommen die Peterles die da auch nicht raus. Es sind sehr viele Daten zum KRD, viele Postfächer, sehr viele E-Mails. Das KRD zog sich für uns bis über den August – und eigentlich bis heute, denn ab und zu laden Anons immer noch die Mails runter … gekommen, um zu bleiben.

Querdenken und KRD: Am KRD hing auch Querdenken wie ein entzündeter Appendix und Michael Ballweg verstrickte sich wieder einmal in Widersprüche, als es um seine Staatszugehörigkeit ging.

Doch so richtig fertig sind wir mit dem Mai noch nicht. Schließlich starteten wir im Mai den Service AnonLeaks-Share, der seitdem rege genutzt wird und der völlig anonymes Austauschen von Dateien ermöglicht.

Doch kommen wir zum Juni. Denn ab Juni ging das los, was die Anons, die damit zu tun hatten, die 2021er Haxx0r Season nennen.

Nein, habe ich mir gerade ausgedacht, aber irgendwie trifft es, denn es wurden einige Webseiten infiltriert, drei Hoster gehackt … und nur von einem wisst ihr, ätsch.

Den Anfang im Juni machte impffrei.work, eine Job-Plattform für Ungeimpfte. Erst hatten sich Anons ein bisschen mit DDoS vergnügt, weil der Betreiber in Punkto Sicherheit die große Klappe hatte. Dann jedoch … nun:

Wir schmunzeln immer noch über das Jobgesuch „Abschmecker im Klärwerk“.

Überhaupt: das ganze Theater um die Impfung, vor allem auf Seiten der Impfgegner und -Skeptiker, und die mittlerweile ausufernde Beschaffungskriminalität bei Zertifikaten und Impfpässen brachte einige Anons auf den Gedanken, mal Fake-Impfpässe auf Telegram anzubieten. Klappte.

Die Aktion hat Nachahmer gefunden, viele Schwurbler beklagen sich zur Zeit über leere Impfpässe mit einem Zettel auf dem steht: „Lass dich impfen, du Idiot!“ Wir haben das Geld immer gespendet, was die Akteure jetzt damit machen … nun, egal, für Impfgegner ist es Lehrgeld.

KenFM machte es den Anons leicht und ließ einen Datenbankdump öffentlich rumliegen. Ken Jebsen ist und bleibt einer der Führungsfiguren der publizistischen Querfront, egal ob mit KenFM, Apolut oder dann demnächst bei FreeDoLine und WIR, auch bei seiner Person schlossen sich Kreise im vergangenen Jahr. Deswegen war es naheliegend, ihn ein bisschen aufmerksam zu machen.

Wipe des Servers und Fulldeface, also das Löschen aller Daten und das Entfernen der KenFM-Website, die durch eine andere, eine von uns ersetzt wird. Jo, das war notwendig.

Interessant an der Aktion war der Trick mit der Schatteninstallation eines zweiten WordPress, um Administrator-Rechte für die Hauptinstallation zu erhalten. Das wurde möglich durch den Datenbankdump, der offen herumlag, aber es war durchaus interessant, welche Umwege manche der Haxx0rs so gehen, um ans Ziel zu kommen. Und die Schatteninstallation war nicht der letzte Umweg, den sie in diesem Jahr gingen, und auch nicht das letzte Ziel, dass sie dadurch erreichten.

Aber zurück zu KenFM: … uh, was für Schimpfe haben wir bekommen. freu. Die Reaktionen der treuen und vollideologisierten Ken-Fans waren teilweise noch hasserfüllter als die von „DieBasis“ -Anhängern … und erstaunlich deckungsgleich teilweise von den Personen her.

Kens Team brauchte einige Zeit, bis sie den Schaden beseitigt hatten, bei Google waren und blieben sie ausgelistet und die Fans meckerten und schimpften, was für uns immer ein Zeichen für einen Treffer ist. Und einige Ken-Fans auf TG begannen, sich für die Anons zu interessieren, die hier im Blog und bei AnonNewsDE auf Twitter agierten.

Was für ein Spaß. Da wurden Texte verglichen, Unterschiede in Ausdruck und Grammatik von Tweet und Artikel analysiert. Die Frage, wer denn dieser ominöse anonroot2 ist, der hier für Beiträge immer als WordPress-Benutzer genommen wird (egal, wer den Artikel jeweils schrieb), und wer hinter AnonNewsDE auf Twitter steckt, diese Frage beschäftigte eine komplette Telegramgruppe über Wochen immer wieder. Ein einziges „Moin“ ließ diese Leute folgern, die Herkunft sei Hamburg, und ob man das mit Angaben und Sprache aus YouTube-Videos in Verbindung bringen könne.

Wir mussten einige Male Nasenkaffee von den Monitoren wischen. Auch sonst war diese kleine Gruppe, die sich mit knapp 800 Abonnenten „Die Stimme der Außerparlamentarischen Opposition“ nennt, eher spaßig … verstrahlt, aber spaßig.

Und sinnlos.

So sinnlos wie der erste Versuch, eine gemeinsame Social-Media- und Video-Plattform für Schwurbler und Hetzer zu gründen: ignorance.eu.

Mit Ignorance sollte ein neurechtes Schwurbelnetz entstehen, finanziert unter anderem von Ken Jebsen, Kai Stuht, Bodo Schiffmann, Michael Ballweg, Roger Bittel mit zehntausenden Euros aus Spendengeldern und beworben von unter anderem Naidoo, Eckert und anderen.

Der Verein “United Humans of the World” (UHW) versprach tausende redundater Server, kalkulierte mit Millionenkosten, warb mit Einnahmen für Content-Producer und erhoffte sich monatliche Beiträge für dieses „absolut zensurfreie“ Netzwerk.

Ignorance gilt seitdem als gescheitert, die Hauptakteure, inklusive dem damaligen Entwickler, sind weitergezogen zu FreeDoLine … 2021, das Jahr der sich schließenden Kreise.

2021 war allerdings auch das Jahr der Beifänge. Der erste war definitiv der Vollzugriff auf Roger Bittels (BittelTV) Daten.

Bittel hatte einst mit Schiffmann über Fake-Anrufe und tote Kinder gescherzt. Sein Mimimi-Video nach dem Wipe … besser.

Der Juli und auch der August waren geprägt vom KRD Hack, der sich in dieser Zeit als sehr umfangreich und – einer der Haxx0r-Anons nennt es so und wir übernehmen es mal – juicy entpuppte. Da ist noch lange nicht alles aufbereitet und durchgeschaut. Und wir hier werden immer mal wieder auf das KRD zurückkommen. Schließlich gehen die Anons da immer noch nach Belieben ein und aus. Aber wer schon schmökern möchte:

Lesenswert bleibt auch immer noch Lars Wienands Recherche zu Bogensee, die in Teilen auf unseren KRD-Mails basiert. Mittlerweile ist das Projekt gestoppt, das KRD hat Bogensee nicht bekommen.

September bis Dezember

Zwei Ereignisse bestimmten maßgeblich den September: Kai Enderes und die Sperrung des Accounts AnonNewsDE auf Twitter. Beides hatte einen nachhaltigen Effekt, beides hing irgendwie zusammen.

Wir beginnen mit der Sperrung, ist kürzer.

Twitter sperrte den Account @AnonNewsDE im September mit der fadenscheinigen Begründung, darüber wären Daten aus Hacks geleakt worden oder Daten von Personen exposed worden oder gespammt worden – so ganz sicher ist sich Twitter da selbst nicht. Und nichts davon ist im Zusammenhang mit dem Artikel über Attila Hildmann der Fall gewesen, aber da sich ein Twitter-Sprecher gleich am nächsten Tag aus dem Fenster lehnte, konnte Twitter auch nicht mehr zurück.

Wir hier von AnonLeaks hatten uns nie Gedanken um Twitter gemacht. Wir bekommen das virtuelle Pendant eines Schuhkarton oder Waschkorbs mit Infos, Grafiken und Daten von Anons, machen daraus Artikel, geben die URL weiter und dann wurde es getwittert. Wann und wie, darauf haben wir keinen Einfluss genommen. Alles ist aufgeteilt in mehrere mehrköpfige Teams. Aber im Nachgang der Sperrung des Accounts wurde natürlich viel diskutiert. Twitter besteht aus Leuten, die sich auf der Größe des Netzwerks ausruhen, eine Größe, die – so scheint es – sie sich mächtig fühlen lässt. Am Ende sind sie aber nur mächtig arrogant.

Nachdem Twitter die Schreiben vom Anwalt einfach ignorierte, dachten wir alle zusammen ernsthaft über die Möglichkeit einer Klage nach. Es gab die vage Möglichkeit, einen Dritten mit reinzunehmen, der sein Gesicht und den Namen zur Verfügung stellte. Eine GbR, die klagt, wobei wegen der Gefährdungslage „Kopfgeld“ die Namen unter Verschluss blieben. Doch man entschied sich dagegen. Wenn wir etwas tun, dann nur dann, wenn wir die Sicherheit aller Beteiligten garantieren können. Im Hinblick auf den Maulwurf in der Generalstaatsanwaltschaft Berlin, der das nur aus „Verliebtheit“ tat, wollten wir uns nicht auf die Angestellten und Beamten deutscher Behörden verlassen. Wenn es um deutsche Behörden geht, können wir nicht dafür garantieren, dass Namen und Adressen tatsächlich dauerhaft unter Verschluss bleiben, selbst dann nicht, wenn das richterlich angeordnet wurde. Wir nehmen eher das Gegenteil an, dass nämlich die Daten sehr schnell ihren Weg in die einschlägigen Kanäle gefunden hätte. Deswegen zogen wir den Schluss, dass es keinen Sinn macht zu klagen. Die Sicherheit all derjenigen, die sich uns für eine solche Klage angeboten hatten – und wir lieben euch sehr dafür – ging vor.

Dann verzichten wir lieber auf diesen Account, den mit den meisten Followern, und diversifizieren, verteilte Reichweite ist auch Reichweite, und das geschah auch in enger Absprache mit anderen internationalen Anonymous Accounts.

Mittlerweile sind wir ohnehin zu dem Schluss gekommen, dass die Krötenschluckwettbewerbe in Sachen Twitter ihr Ende finden müssen. Und Twitter sowie die Verantwortlichen im Konzern, sie hätten mehr Spaß mit uns als User gehabt – als mit uns als Gegner, aber sie haben es sich so ausgesucht. Gut Ding will Weile haben …

Ursache für die Sperrung war ein Artikel zum Beginn des letzten Kapitels von Attila Hildmann. Wir haben lange hin und her überlegt, wie vertrauenswürdig Kai wirklich ist, und uns entschieden, ihm einen vorsichtigen Vertrauensvorschuss einzuräumen. Dem ist er gerecht geworden. Heute wissen wir: patenter Kerl auf den man sich verlassen kann. Zwar ist Kai nicht an Hacks und Aktionen anderer Anons beteiligt, auch zu seinem Schutz, aber einige Anons stehen im dauerhaften Kontakt mit ihm …

Auch die Tatsache, dass wir ihn damals exposed haben, tut dem keinen Abbruch. Im Gegenteil haben wir so Attila die Möglichkeit genommen, einen Anonymous Aktivisten zu exposen. Das wäre nämlich zu 100% geschehen.

Attilas Final Chapter ist auf mehrere Teile aufgeteilt. Bei Attila Hildmann kommt immer wieder die Diskussion auf, ob man diesem Volksverhetzer zu viel Bühne bietet. Es macht aber einen Unterschied, ob man mit Attila im Wald spazieren geht und ihn vor laufender Kamera reden lässt, ob man seine geistige Diarrhö auf Twitter wiederholt oder ob man ihn bloßstellt als das, was er ist: ein Lügner, Spinner, Gernegroße und antisemitischer Hetzer. Deswegen mehrere Teile: Teil 1 gehörte der Presse und den Ermittlungsbehörden. Mittlerweile gab es einige Berichte bei SpiegelTV und Kontraste, die ZIT in Frankfurt hat einen eigenen Server bereitgestellt, damit sie die Daten durchsuchen können, auch Daten von Followern, Uploader bei wtube und Co.

Teil 2 waren Kleinleaks, die diese Ermittlungen nicht stören. Und Teil 3 startet demnächst: die vollständige Zerhäckselung des Mythos Attila Hildmann. Wir bieten ihm keine Bühne, ihm und seinen Inhalten, wir zeigen auf, dass klein Atti nie mehr war als ein Showboat, ein Grandstander, ein Pleitier.

Die Chaos-Nacht, an dem The Final Chapter startete, kostete ihn Plattformen, Telegram-Kanäle, Websites, seine iCoud und sein Macbook. Nur einen Teil davon hat er unter Mithilfe der DENIC und Telegram wieder zurückerhalten.

Springen wir in den Oktober.

Mitglieder von Die Basis sind immer ganz vorne dabei, wenn es darum geht, andere für dumm zu verkaufen. Füllmich und Fischer gehören mit ihrem Corona Ausschuss genauso dazu wie der Bönig von test-express.de und nachweis-express.de. Beides sind Bönig-Plattformen, beide unseriös und schlichtweg Vorspiegelung falscher Tatsachen.

Wir hatten uns Test Express im Oktober und dann Nachweis Express im Dezember angeschaut.

Erstaunliches brachte unser Fake Telegram-Account von Julian Reichelt zum Vorschein: seine Fans hassen genauso intensiv wie die von Die Basis oder KenFM. Das lässt tief blicken.

Nicht erstaunt hat uns hingegen die Bereitwilligkeit der TG-Leute, alles zu glauben. Nach Frank der Reisende und den Erfahrungen auf Telegram war uns das klar.

Im November starteten wir zwei weitere Dienste: Drop und Collab. Ersterer, Drop (https://drop.anonleaks.net), ist eine vollständig anonyme Plattform für Tipp und Hinweisgeber, die es ermöglicht, uns Daten, Bilder, Dokumente und Tipps vollständig anonym zuzuspielen. Diese Plattform wird rege genutzt – einer ist besonders verstörend und wird von Anons gerade untersucht. Vielen Dank an alle Hinweisgeber. Der zweite Dienst, Collab (https://collab.anonleaks.net), ist eine vollverschlüsselte und komplett anonym nutzbare Collaboration-Plattform, über die man gemeinsam an Dokumenten arbeiten kann. Beide sind auch über Tor nutzbar, bei Drop empfehlen wir das sogar.

Der November war auch Start für eine Haxx0r-Serie … es traf insgesamt mehrere Hoster. Der erste war ProSite, über dessen Admin-Oberfläche wir letztlich erneut Zugriff auf Attila Hildmanns Domains und Mails bekamen … was ja auch das ursprüngliche Target war. Denn dass der ProSite-GF selbst Schwurbler ist und antisemitische Chiffren nutzte, wussten wir zu dem Zeitpunkt noch nicht.

Wir werden im Januar nochmal gesondert auf ProSite eingehen müssen. Und auf den zweiten Hoster, dem wir eine Chance gaben, die Sicherheitslücken auf den vielen Dedicated Servern zu fixen. Im Gegensatz zu ProSite hatte er sich sofort mit uns in Verbindung gesetzt und uns um Zeit gebeten. Die hier genutzte Lücke ist aber auch ungleich einfacher zu exploiten und daher gefährlicher.

Gehackt wurde der Hoster wegen der Hannah Arendt Akademie.

Auch wenn die Website der Akademie noch nicht wieder online ist, der „Lehr“-Betrieb läuft. Teilweise werden sogar technische Ressourcen deutscher Universitäten genutzt. Wir werden also auf die HAA noch zurückkommen müssen. Bei einigen Veranstaltungen waren Anons dabei, zogen Grimassen und … trollten.

Dieser Hack – es wurde nicht die Website gehackt, sondern der Server, der und die Domains wurden dann aufgegeben, komplett – offenbarte auch die Infos, die uns im Dezember am meisten umtrieben: die zu FreeDoLine.

Herr Otte von der Werteunion spielte ja schon bei der Hanna-Arendt-Akademie eine unrühmliche Rolle. Er und viele andere aus diesem Umfeld sowie viele, die wir über das Jahr schon angeschaut hatten, kamen bei FreeDoLine wieder zusammen.

Das Netzwerk hinter FreeDoLine ist größer, als es auf den ersten Blick aussieht. Und wenn wir ehrlich sind: hier schließen sich Kreise der Querfront-Strategie, die wir nicht mal als Kreise vermutet haben. Deswegen war 2021 das Jahr der sich schließenden Kreise.

Es wird daher nicht wundern, wenn wir hier bei AnonLeaks in Zusammenarbeit mit einigen Anon-Gruppen, an dem Thema dran bleiben und es zu einem der Schwerpunkte des Jahres 2022 machen. Ein anderer Schwerpunkt werden Behörden und ein bisschen auch Medien sein. Denn in diesen Bereichen gibt es noch einiges aufzudecken.

Wir danken an dieser Stelle mal allen Recherchenetzwerken und Aktivisten innerhalb und außerhalb des Kollektivs, viele hundert Augenpaare, die immer einen Blick auf die Vorgänge bei den angeblichen Impfgegnern und Coronamaßnahmenkritikern, bei den „Diktatur-Grölern“ haben. Lasst uns dafür sorgen, dass die Mehrheit der Bevölkerung endlich mitbekommt, was Phase ist bei diesen Antidemokraten. Okay?

Guter Vorsatz für das kommende Jahr.

So, das war sehr viel zu lesen und wir danken allen, die es bis hierher geschafft haben. Das Jahr läuft, aber lasst euch nicht beirren. Bleibt gesund, kommt vorbei, wenn ihr helfen wollt, bleibt weg, wenn ihr nur eine verquere Form von Pseudo-Diskurs führen wollt. (Bei uns heißen solche Swongos!) Macht euch bewusst, dass es eine Querfront gibt, die auch im kommenden Jahr vorhat, radikalkonservative bis rechtsnationale Gedanken salonfähig zu machen. Aluhut und Schwurbel ist nur das Vehikel.

Ein Anon schrieb uns auf die Frage, was sich für ihn in 2021 verändert habe: „Nicht viel, außer, dass es weniger lulzig war! Es wird ernster – und wir sollten böser werden!“

Auch ein Vorsatz.

So stay tuned! And don’t be too nice – we won’t!

We are Anonymous!

We are Legion!

We do not forgive!

We do not forget!

Expect us!