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Attilas Domains und die DENIC

Die DENIC eG, zuständige Registry für die DE-Domains, hat die Domains attilahildmann.de und attila-hildmann.de an den Schwurbel-Samurai zurückübertragen

Buhuu!

Nein Spaß, natürlich nicht buhuu. Uns war klar, dass der Transfer der Domains gebenenfalls auf sehr dünnen Füßen steht. Schließlich darf man nicht vergessen, dass wir dabei auch ein ganz kleines Bisschen Attilas Angst (vor der Gefahr, die Staatsanwaltschaft könnte seine Domains konfiszieren) sehr trickreich ausgenutzt haben.

Attila war in dem Moment, als er den Transfer beauftragte, klar, dass dies nicht durch einen Transfer allein, sondern nur mit einem Inhaberwechsel durchführbar wäre. Aber es ist natürlich wenig verwunderlich, dass er sich jetzt, wo er es so ein bisschen verstanden hat, dagegen zur Wehr setzt. Uns war klar, dass er sich an die DENIC wenden würde.

Die DENIC eG ist zuständig für alle DE-Domains. Normalerweise hat man mit diesem Laden nicht viel zu tun, man registriert die Domain bei seinem Hoster, der bei einem Registrar. DENIC als Registry kennen die wenigsten Domaininhaber beim Namen. Man kann bei der DENIC selbst nicht mal eine DE-Domain registrieren. Aber sie ist zuständig für Streitigkeiten rund um die Domain-Rechte von Inhabern. Denn letztendlich wird man – vielleicht unwissentlich – Vertragspartner der DENIC, wenn man bei einem x-beliebigen Hoster eine DE-Domain registriert. Denn nur dadurch wird der Domainname als sogenannte Second-Level-Domain unterhalb der Country Code Top Level Domain „DE“ geführt. Und sie ist auch verantwortlich für die Whois-Datenbank, in der Domaininhaber gelistet sind. Bekommt man so alles gar nicht mit, es sei denn, jemand bestreitet die Domaininhaberschaft („dispute“). In einem solchen Fall hört man von der DENIC.

Attila wollte natürlich seine Domains wiederhaben. Er hat sich also an die DENIC gewandt. Die schrieb nun ihrerseites wiederum Kai als derzeit eingetragenen Inhaber an.

Sehr geehrte Damen und Herren,

Sie sind seit dem 31. August 2021 als Inhaber der oben genannten Domain bei DENIC registriert.

Nunmehr hat sich Herr Attila Hildmann, der zuvor als Domaininhaber registriert war, an uns gewandt, und behauptet, er habe einer Übertragung der Domain weder veranlaßt, noch ihr zugestimmt.

Wir bitten Sie daher, uns bis zum

04. Oktober 2021

nachzuweisen, daß es der Wunsch des Herrn Hildmann gewesen ist, die Domain auf Sie zu übertragen. Nach ergebnislosem Fristablauf müssen wir davon ausgehen, daß eine wirksame Domainübertragung nicht stattgefunden hat, und wir werden die bisherigen Inhaberdaten wiederherstellen.

Quelle: Originalmail der DENIC

Der DENIC reichte die Tatsache nicht, dass Attila selbst den Transfer-Code (AuthCode) beim ehemaligen Domainhoster beantragt und Kai direkt übermittelt hat. Sie verlegte sich auf den Standpunkt, es müsse einen Vertrag darüber geben, etwas Schriftliches, das belegt, das Attila das mit dem Inhaberwechsel wünschte.

Gab es natürlich nicht, denn das wurde mündlich besprochen. Attila besorgte den AuthCode, Kai transferierte auftragsgemäß die Domain und änderte – auftragsgemäß – die Inhaberdaten. Kai war in dem Fall Attilas Webdienstleister, schon durch die mündliche Beauftragung, den Wechsel durchzuführen. Wer das selbst beruflich macht, der kennt diese Situationen: es ist spät am Abend, ein Kunde ruft an, wünscht eine Änderung bei den Whois-Daten, weil die Firma jetzt eine GmbH ist. Alles soll schnell gehen, die Daten werden geändert, man nimmt sich vor, das schriftlich festzuhalten – und vergisst es dann irgendwie. Kommt vor.

Aber nicht bei der DENIC eG.

Die DENIC bekam einige sehr ausführliche Antworten, die sie alle nicht zufrieden stellten. Einige Mails ignorierte die Sachbearbeiterin schlichtweg, ging gar nicht darauf ein. Man schickte Screenshots von Chats, in denen von der Übertragung die Rede war, man wies darauf hin, dass es noch weitere Chats gäbe, die aber auf Anraten von Juristen nicht zur Verfügung gestellt werden könnten ohne die Persönlichkeitsrechte der Beteiligten massiv zu verletzen. Hinweise darauf, dass Attila als mit internationalem Haftbefehl gesuchter mutmaßlicher Straftäter keinen Wohnsitz in Deutschland hat und daher ein Interesse Attilas für Treuhänderschaft für die Domain vorläge, interessierten genausowenig wie Hinweise auf Ermittlungsverfahren bei Staatsanwaltschaften, für die auch Newsletter herangezogen werden könnten, die über die Domain versendet wurden. Auch die Wiederholungsgefahr interessierte nicht. Es interessierte nicht, dass es auch mündliche Verträge gibt und auch Attila keinen Beleg dafür vorlegen kann, dass er es nicht so gewünscht hatte.

Attila Hildmann behauptet … das schrieb die DENIC. Und für sie gab es nur eine mögliche Lösung: ein schriftlicher Vertrag. Denn Attila behauptet.

Nun, jedesmal wenn diese Worte fallen, kräuseln sich bei vielen Menschen in Deutschland die kleinen Härchen im Nacken, anderen geht direkt das Messer in der Tasche auf. Die DENIC-Leute blättern in einer Illustrierten und warten auf die Übermittlung eines schriftlichen Vertrags.

Wahrscheinlich wussten sie nicht, wie viel Attila schon fälschlicherweise behauptet hatte, dass der kleine nie Millionär gewesene Nicht-Koch und Nicht-Samurai lügt, wenn er den Mund aufmacht. Sie wissen nicht, dass sein Lebensmotto lautet „Fake it ‚til you make it“.

Attila behauptet, die Bundesrepublik Deutschland existiere nicht, die Pandemie sei eine Erfindung „der Juden“, überhaupt seien die Juden an allem schuld, vom Holocaust bis hin zur Pandemie. Er behauptete vergangenes Jahr, SHAEF würde demnächst eingreifen, die Erde sei hohl, Merkel die Enkelin von Hitler und eine Satanistin, die nachts kleine Kinder auf dem Pergamon-Altar im Pergamonmuseum in Berlin opfert. Er behauptet, die Covid-Impfung würde alle töten, Gates habe alles geplant, er, Attila, Mr. Medienkompetenz, habe das höchstselbst über Google herausgefunden. Er behauptete, irgendjemand würde ein Kernkraftwerk sprengen, demnächst seien die Supermarktregale leer (das demnächst dauert schon Monate). Nichts von alledem war real, nichts war korrekt, nichts trat ein. Er behauptet viel, wenn der Tag lang und die Luft in der Türkei dünn ist.

Und er glaubt er sei ein Wolf.

Die DENIC ficht das nicht an. Muss es zugegebenermaßen auch nicht. Für die DENIC, die sich allzu oft auf ihren rechtlichen Status beruft und sich darauf ausruht, ist nur maßgeblich, wer ihr Vertragspartner ist. Für mehr fühlt sie sich einfach nicht zuständig. Mehr Verantwortung übernimmt sie auch nicht.

Ist ein sehr einfacher Job. So gesehen.

Heute haben sie den Inhaberwechsel rückgängig gemacht und die alten Inhaberdaten wiederhergestellt. Die Domain war nicht auf die Attila Hildmann Empire GmbH registriert, sondern auf Attila persönlich. Und das bedeutet, dass mutmaßlich jetzt eine falsche Adresse in der WHois-Datenbank hinterlegt ist. In diesen Fällen wird die DENIC normalerweise auch tätig. Sie kann richtig bedrohlich klingende Mails schicken, wenn etwas mit der Adresse nicht stimmt. Aber bei Attila stellt sie wissentlich die falsche Adresse in der Whois-Datenbank wieder her, ohne zu prüfen ob der „Inhaber“ überhaupt noch einen Wohnsitz in Deutschland hat und ohne diesen zu verifizieren. Wahrscheinlich schickt sie jetzt zwei Einschreiben, um herauszufinden, dass die Adresse nicht korrekt ist, denn irgendwie steht das so in ihren Richtlinien. Aber das dauert mit Sicherheit länger als die Rückübertragung.

Der gesamte Vorgang hatte was von Popcorn-Kino für uns. Es ist immer interessant zu erfahren, wie Behörden und andere reagieren, wenn es um Attila Hildmann geht. Mittlerweile steht man ja mit einer Generalstaatsanwaltschaft in Kontakt, Kai sogar persönlich und telefonisch. Von daher …

Und was diese beiden Domains angeht: das war ohnehin eine Zugabe. Genau wie all die anderen, die er bisher nicht zurückbekommen hat. Das Ziel wurde erreicht. Man ist in der Lage Attila alles zu nehmen. Und mehr, als uns „Analymous“ zu nennen und unfundierte Drohungen auszustoßen, bleibt ihm nicht. Heiße Luft und tote Fliegen.

Aber ein paar Fragen stellen sich doch.

Hätte die DENIC andere Möglichkeiten gehabt als superkurze Fristen und das Zurückziehen auf den rechtlichen Standpunkt? Hätte sie die Angelegenheit einem Gericht überlassen können? Wäre es sinnvoll gewesen, erstmal in Ruhe prüfen zu lassen?

Wir beantworten diese Fragen nicht. Das ist etwas, womit wir die Herrschaften bei der DENIC ganz allein lassen. Denn wenn Attila Hildmann seine nächsten antisemitischen, den Holocaust relativierenden und gegebenenfalls volksverhetzenden Hasstiraden per Newsletter an seine Kunden und Froinde versendet, Menschen bedroht, beleidigt, Fake News verbreitet und zu Straftaten aufruft, dann steht die DENIC da im zu kurzen Hemd. Denn rein rechtlich hat sie sicher alles richtig gemacht. So rechtlich betrachtet.

In Zeiten wie der Corona-Krise zeigt sich eben, wer Haltung beweist, Stellung bezieht gehen Fake News, Demokratiefeindlichkeit, Hass, Hetze und Radikalisierung – oder eben nicht.

Attila ist derweil weiter auf der Flucht.