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#allesaufdentisch: YouTube löscht Videos

Googles Videoplattform löscht Videos von „allesaufdentisch“ wegen medizinischer Fehlinformation.

YouTube hat Videos der Aktion „allesaufdentisch“, in denen es inhaltlich um Impfung ging, gelöscht, da sie gegen die Richtlinien zu medizinischen Fehlinformationen der Plattform verstoßen hätten. Das berichten mehrere Medien und Bild übereinstimmend. Und tatsächlich fehlen einige Videos zum Thema Impfung, andere sind weiterhin online. Welche Falschaussagen die Videos letztlich enthielten, verriet YouTube nicht.

Natürlich wird jetzt laut „Zensur“ gerufen, ein Anwalt sieht in der Löschung gar eine „neue Dimension des Rechtsbruchs“.

Allerdings hatte YouTube in den vergangenen Wochen angekündigt, die Richtlinien für medizinische Fehlinformationen strenger auszulegen und rigoros gegen Falschinformationen zu Impfungen im Allgemeinen – nicht nur gegen Covid19 – vorzugehen. Man hätte also damit rechnen können, dass Fehlinformationen auch in diesem Kanal nicht durchgehen. So hat man nun einen Strike, darf sieben Tage lang keine Videos hochladen, auch nicht das neue von Kristina Schröder, der ehemaligen Familienministerin

Die Aktion „allesaufdentisch“ rund um Schauspieler Volker Bruch, weitere Künstler und handverlesene, coronaskeptische Wissenschaftler, hatte in den letzten Tagen und Wochen mediale Aufmerksamkeit und viel Kritik erzeugt, weil sie als Nachfolge-Aktion von „allesdichtmachen“ verschwörungsideologische Narrative in die Mitte der Gesellschaft trage und so hoffähig mache. So interviewt beispielsweise Volker Bruch selbst den Kommunikationswissenschaftler Professor Meyen aus München, ohne auf dessen „Zuneigung“ zu KenFM hinzuweisen und ohne darauf hinzuweisen, wie umstritten dieser Professor auch unter Kollegen des eigenen Fachbereichs ist.

Auf die Kritik, allesaufdentisch habe nur Skeptiker eingeladen, reagierte die Aktion, andere wie Lauterbach hätten erst gar nicht reagiert oder abgesagt. Auf einer uns seit Juli vorliegenden Liste mit einzuladenden „Experten“ steht aber kein einziger Name eines Maßnahmenbefürworters. Auch Daniel Laufer hatte dies bereits angemerkt.

Dieselbe Liste wurde uns auch zugespielt. Und in der Tat will die Aktion ja nach eigener Aussage auch die an den Tisch bringen, deren Meinung und Erkenntnisse angeblich nicht gehört würden, ungeachtet der Tatsache, dass dies im Wissenschaftsbetrieb oft sehr wohl der Fall ist. So wirkt die Aktion, als wolle man Minderheitsmeinungen aus der Wissenschaft künstlich pushen.

Teilweise laufen die Künstler jedoch mit ihren vorgefertigten Meinungen auch bei den Wissenschaftlern auf; so zum Beispiel die Sängerin Intsiful, deren Meinung, Kinder bekämen unter der Maske nicht genug Sauerstoff, der Videoexperte deutlich widerspricht.

Volker Bruch hat derweil wohl angekündigt, klagen zu wollen.

Update 17:50 Uhr:

Das Landgericht Köln hat YouTube mittlerweile die Löschung der Videos per Einstweiliger Verfügung untersagt.