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Pecunia non olet oder Manipulation? Querdenker und die Corona-Testzentren

Immer mehr Fälle werden bekannt, bei denen Leute aus dem Querdenken-Spektrum anscheinend in den Betrieb von Corona-Testzentren involviert sind

Der bekannteste Fall ist der des Altenpflegers Gabriel Halfmann aus Mecklenburg-Vorpommern, über den bereits vor einiger Zeit berichtet wurde. Er schaffte es, zwei Testzentren zu betreiben, organisierte jedoch gleichzeitig Demos gegen die Corona-Maßnahmen. Mehrere Medien berichteten im Januar darüber, darunter svz.de und der Volksverpetzer.

Doch auch aus anderen Teilen der Republik gibt es Berichte von Querdenkern, die Testzentren betreiben oder in den Betrieb involviert sind.

So zum Beispiel aus Stuttgart, wo die AfD-Landtagskandidatin Silke Borst, nach eigener Aussage aktiv bei Querdenken711 und „rechte Hand“ von Michael Ballweg, mutmaßlich zwei Testzentren in den Stadtteilen Rohr und Möhringen betreibt.

Oder aus Göppingen, auch in Baden-Württemberg, wo Behörden Hinweisen nachgehen, dass „Corona-Leugner im Geschäft mit Tests mitmischen“. Vier Betriebe seien bereits geschlossen worden. Und nicht nur dort kommt die Frage auf, wie zuverlässig diese Zentren im Umgang mit den Tests sind. Einige sehen gar die Gefahr gefälschter Testergebnisse.

Oder aus dem hessischen Limburg-Weilburg in der Nähe von Gießen der Fall der 2. Vorsitzenden des Kreisverbands der Partei „DieBasis“, Sigrid Strieder, die ebenfalls ein Testzentrum betreibt, obwohl auch DieBasis behauptet, Corona-Tests seien unzuverlässig und Panikmache.

Gefälligkeitstests für Bekannte, das hat es mit Sicherheit in vielen Zentren gegeben. Auch falsch durchgeführte Tests, zu Unrecht abgerechnete Tests und Verwechslungen gab es. Es gab sogar ein Zentrum in Bremen, bei dem die Tests erst negativ beschieden wurden, weil der Vorgesetzte, der die Tests auswertete, erst abends Zeit hatte. Der Vorgesetzte hatte seine Leute angewiesen: „Nehmt die Abstriche bei den Leuten. Dann legt ihr die weg und nach einer halben Stunde übermittelt ihr denen ein negatives Testergebnis. Ich mache die Tests dann heute Abend.“

Doch wenn Querdenker und Corona-Leugner ins Testgeschäft einsteigen, ist die Wahrscheinlichkeit nicht zwingend null, dass etwas absichtlich verfälscht werden könnte. Könnte, denn man unterstellt ja niemandem etwas. Aber bei Leuten, die auf Demos sagen: „Weniger testen, dann haben wir keine Pandemie“ oder die von einer Plandemie sprechen, da liegt der Verdacht der Manipulation im Rahmen des Möglichen und im Hinblick auf die kriminelle Energie im Umfeld der Fäschung von Impfpässen und -zertifikaten sogar ziemlich nahe. So nahe, dass eine Untersuchung durchaus gerechtfertigt ist, denn schließlich kennen wir auch test-express.de. Anders als bei diesem Portal gelten die Tests hier auch als Nachweis bei Arbeitgebern.

Aber am Ende sagen sich diese Querdenker wirklich nur „Pecunia non olet“ – Geld stinkt nicht -, denn jede Form von Doppelmoral ist ihnen ohnehin wurscht.

In den Stuttgarter Stadtteilen prüft nun die Stadt, für die Fälle in Göppingen schickt das Land externe Prüfer.