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Wenn der Peter mit dem Ivo …

Peter I. und Ivo Sasek, Königreich und OCG, was wäre das für ein Gespann. Wenn Peter dem Ivo einen Brief schreibt, bleibt kein Auge trocken.

Lieber Ivo,
erst einmal vielen lieben Dank für Deine ehrlichen Worte in Deinem Brief, den ich heute erhalten habe.

So beginnt ein Brief, datiert auf den 27.03.2019, den wir in dem Faxsystem des Königreichs Deutschland gefunden haben. Geschrieben wurde er von Peter Fitzek. Empfänger: Ivo, der seit 43 Jahren (oder sind es schon 44) vor Gott steht und darauf wartet, dass seine OCG endlich den Platz in der Welt erhält, der ihr seiner Meinung nach gebührt.

Verwundert es irgendjemanden? Dass König Peter um Kooperation mit der Sekte OCG bemüht ist? Dass Fitzek und Sasek in Kontakt stehen?

Also uns, die wir uns ausgiebig mit beiden beschäftigen, wundert es nur, dass Sasek sich überhaupt die Zeit nimmt, dem Peter zu antworten. Ivo ist mit seiner OCG, der Organischen Christus Generation, auf einem von ihm selbst als einzig wahr vorgegebenen Heilsweg, wie er meint. Jemand wie Peter, der sich selbst jedenfalls auf einer Stufe mit Sasek sieht, kann dem Ivo da nicht in den Kram passen. Zwei riesige Egos prallen da aufeinander.

Auf der einen Seite würde ich mir zum Wohle der Menschheit eine Zusammenarbeit wünschen. Schon weil ich deutlich vor Augen habe, was sich daraus alles Positives entwickeln würde.

Nun, 2019. Da war KlaTV noch groß im Kommen, kaum jemand ahnte, was für eine menschenverachtende Ideologie hinter KlaTV steckt, was für eine widerliche Sekte. Hat sich geändert. KlaTV ist klein, die OCG zerknirscht, Sasek wirkt ausgemergelt „wie Butter, auf zu viel Brot verstrichen“ (Bilbo Beutlin) …

Peter und Ivo kommunizieren wohl schon länger. Sasek sagte Rüdiger Hoffmann 2018 einmal, er habe sich mit Fitzek „stundenlang“ unterhalten. Und der Briefwechsel aus 2019 … nun, Fitzek scheint sehr daran gelegen zu sein, mit der OCG zu kooperieren. Klar, finden sich doch in der OCG lauter christliche Superschwurbler, die ins Konzept des KRD passen würden. Fitzek lobt Sasek, stellt sich mit ihm auf eine Stufe. Tat er schon in einer „Gegendarstellung“ zu einem Buch: „Es gibt aber auch ehrliche und rechtschaffende Menschen, Menschen wie „Ivo Sasek“ oder „Peter Fitzek“, Menschen, die allen anderen Menschen aufzeigen, wie eine friedliche und freiheitliche Gemeinschaft liebender Menschen auszusehen hat.“

Naja, Gehirnwäsche und Kinderschlagen … gut, weiter im Brief:

Andererseits würde ich aber die Zusammenarbeit nicht auf Lügen oder Vorenthaltungen von Tatsachen und der Wahrheit aus meiner Sicht begründen wollen.
Natürlich steht im allerersten Rang mein Dienst an Papa. Und was der gern hätte das tue ich als sein Werkzeug.

Okay, Pause.

Es ist ganz klar, wen Fitzek hier mit „Papa“ meint, und später spezifiziert er das auch. Allerdings gibt es in seiner Autobiographie – die man für 975 (in Worten: neunhundertfünfundsiebzig) Euro kaufen kann, jaaahaaaa – eine Passage, in der er einen Konrad ruft, der sich dann flugs herbeiteleportiert – ja, ernsthaft, das schreibt er – und den er dann auch irgendwie mit „Hey Papa“ begrüßt. Vielleicht heißt Gott auch Konrad. Ist aber eigentlich auch wumpe für den weiteren Verlauf.

Offenbar hatte Peter nämlich dem Ivo ein Angebot zur Zusammenarbeit gemacht, das Ivo in seinem Brief quasi fast schon irgendwie zurückgewiesen hatte.

Du schriebst, dass ich auf ein „bisschen mehr Mut und weniger Angst unsererseits“ hoffen würde. Nein, das allein ist es nicht. Ich hoffe auf Deinen Willen, Dir für eine Prüfung der Möglichkeiten einer für die Welt fruchtbringenden Zusammenarbeit Zeit zu nehmen. Dabei hoffe ich, dass Du die Möglichkeiten für die Allgemeinheit erkennen mögest, denn die sind RIIIIIIIIIISIG [sic!].

Da sind wohl zwei riiiiiiiiiiesige messianische Egos aufeinandergeprallt.

Ich mache mich nicht zu Gott, wie Du das hier darstellst. Ich bin nur einer seiner vehementesten Diener, sein Handlanger, mehr nicht.

Uff.

Und wenn Du Zeugen dafür hören möchtest, daß ich schon Totes wieder ins Leben holte und andere ungewöhnliche Dinge tat, dann liefere ich Dir gern eine Liste von zahlreichen Zeugen für die verschiedensten Dinge.

An dieser Stelle müssen wir kurz unterbrechen und einen Schluck WhiskeyWasser trinken. Worauf sich Fitzek hier bezieht, das ist das, was wir das „Tote-Fliege-Dingsi“ nennen, einen Part aus seiner Autobiographie müssen wir dafür zitieren. Keine Sorge, dauert nicht lang.

Einmal hatte ich eine von ihr getötete Fliege wieder ins Leben zurückgeholt. Auch das beim Fliegenmord abgetrennte und verlorengegangene Bein hatte sich wieder auf wundersame Weise an der wiederbelebten Fliege eingefunden. Ich hatte sie die Fliege vor der angekündigten Wiederbelebung extra noch genau ansehen lassen. Sie sollte sehen, was sie dem Fliegenkörper angetan hatte. Der Hinterleib war zerquetscht und ein Bein fehlte. Nachdem die Fliege mithilfe der Projektion von Lebensenergie und dem willentlichen Wechsel der sogenannten „Realität“ wieder als zahme Fliege auf meiner Hand krabbelte und ich sie am Flügel streicheln konnte, begannen Wenckes Irritationen.

Peter I. Menschensohn, Autobiografische Einblicke, Lehrjahre sind keine Herrenjahre 2000 bis 2007

Wir … äh … jo …

Puh.

Gut, wahrscheinlich bezieht sich Peter auf diesen Vorfall in seinem Brief an Ivo. Und wir hätten zu gern Mäuschen gespielt, wären zu gern zugegen gewesen, um zu sehen, wie Ivo beim Lesen des Briefs gleichzeitig alles aus dem Gesicht gefallen, das Glas von der Uhr und das Messer in der Tasche aufgegangen ist.

Wir werden hier nicht den gesamten Text abtippen, auch wenn die detaillierte Darstellung, wie er die Behörden zu einer Anklage gegen ihn gebracht haben will, interessant ist. (Ja, er WOLLTE, dass sie ihn anklagen. Sie haben das nur gemacht, weil er sie gezielt … ach, lest selbst.) Nur noch einen Part:

Eigentlich ist es doch völlig egal und auch die Wahrheit könnte (Dir) doch völlig egal sein. Es zählt doch nur der Dienst für Gott, zu dem ich immer Papa sage, und der Dienst an der Menschheit. Wie der aussieht und heißt ist doch egal. Und wenn ich Dir die Füße waschen, Dich als Führer annehmen oder mich vor Dir in den Staub werfen soll, dann machen ich das auch gern ;-).
[…]
Ich bin soooo wandlungsfähig wie es gebraucht wird, denn ich bin weit mehr als das, was äußerlich zu sehen ist ….

Ob das der richtige Ton ist, um Ivo Sasek zu überzeugen? Wir wissen es nicht. Wir wissen auch nicht, ob der Brief überhaupt rausging. Aber eines zeigt der Brief ganz deutlich: dass das Ego des Königs auch in esoterischer Sicht gigantisch ist. Um es mal freundlich und nicht-medizinisch zu beschreiben.

Stell dir mal vor, Du hättest mein letztes Angebot angenommen. Dann gäbe es heute schon eine ganz andere Welt, weil wir gemeinsam Millionen und Abermillionen mehr an Kapitalmitteln zur Verbesserung der Zustände auf der Welt hätten […]

Geld, ein wichtiges Thema bei Fitzek, der die von vielen Reichsbürgern favorisierte Verfassung von 1871 nicht mag, weil sie das Geldwesen nicht regelt. Darauf kann Ivo Sasek gar nicht einsteigen. Er, der seit 44+ Jahren vor Gott steht, legt doch keinen Wert auf schnöden Mammon. Oder schicken Marmor, wie der Bezopfte.

Dass Ivo Sasek ein Holocaust-Leugner und Antisemit ist, das sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Vor so einem möchte sich Peter in den Staub werfen? Ja. Denn mit diesem Thema hat der Fitzek kein Problem. Als wahnwitzig esoterischer König eines „Fantasiekönigreichs der Himmel“ ist er mehr als nur verschwörungsideologisch angehaucht. Den strukturellen Antisemitismus atmet man dann ein, wie andere die Luft. An anderer Stelle merkte Fitzek an:

Auf Uns sitzen lassen Wir das aber nicht. Die Kunstgegenstände „Euro“ holen Wir Uns wieder zurück, auch wenn Sie nicht Unser Eigentum sind, sondern als diese Kunstgegenstände von Haus aus immer schon den privaten Familienclans gehören, die sie herausgeben.

https://eisenfrass.wordpress.com/2016/03/20/neues-vom-maerchenkoenig/

Mit privaten Familienclans meint er doch sicher die Rothschilds und die die Morgans und die „zionistischen Weltbanker“ von denen Sasek auch gerne redet. Aus der Passage des Briefes, in der es um sein Strafverfahren geht:

Am ersten Tag schon fragte ich, ob sie denn kein Kreuz hätten, an das sie mich nageln könnten, weil ich das bestehende jüdische Bankensystem hinterfragen und durch ein Besseres ersetzen wollen würde. Da entgegnete die Richterin wörtlich:
„Nein, das machen wir dieses mal nicht!“

Zwei Geister, ein Schwanzvergleich … Wenn der Peter mit dem Ivo, dann messen sich zwei Spinner miteinander, die sich jeweils aus unterschiedlichen Richtungen an gesteigerten Größenwahn annähern. Oder längst angekommen sind …

Hier der ganze Brief. Lest ihn. Es lohnt.