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Invasion ins Königreich Deutschland …

Man kann über das Königreich Deutschland von Peter Fitzek sagen, was man möchte: Sicherheit können die auch nicht. KadaRi ist unser.

Von Peter I. Menschensohn aus dem Hause Fitzek, dem unangefochtenen Herrscher des selbstproklamierten Königreich Deutschland war hier schon ein paar Mal die Rede. Zuletzt fiel er uns wieder ins Auge, weil ein Video erschien, ein Vortrag Fitzeks vor Querdenkern aus dem Jahr 2020.

Fitzeks Königreich wird wahlweise vom Verfassungsschutz als „Selbstverwaltertum“ oder „Reichsbürgertum“ bezeichnet. Die untertänigen Bürger sagen sich von allem los, was sie an die Bundesrepublik bindet, es gibt mit der „Deutschen Heilfürsorge“ eine eigene Krankenkasse, in die eingezahlt wird (aber keine Krankenhäuser), mit der „Reichsbank“, der Gemeinwohlkasse, gibt es ein eigenes Bankenwesen, mit der E-Mark eine eigene Währung.

Diese hatten wir schon kurz angeschnitten, als es darum ging, dass Michael Ballweg ein Konto bei Fitzeks Gemeinwohlkasse eröffnet hatte. Jeder der untertänigsten Dummköpfe sollte Euro „gegen E-Mark tauschen“, so heißt es.

Die E-Mark ist eine zinsfreie gesetzliche [sic!] Währung und ist vor Inflation geschützt.

Diese kannst du nutzen, um Waren und Dienstleistungen anderer KRD-Unternehmer zu erwerben, um deine Beiträge zur Deutschen Heilfürsorge zu begleichen (sowie auch die deiner Angestellten, sofern vorhanden), sowie um andere Leistungen des KRD zu bezahlen.

In Wahrheit kauft man natürlich nur bei Fitzek gegen Euro … nichts. So könnte man denken. Doch mit der E-Mark kann man z.B. in die Heilfürsorge einzahlen. Auch als Unternehmer, denn gerade die möchte Fitzek unbedingt anlocken. E-Mark ist somit eine nur im KRD geltende Währung – und nicht zu verwechseln mit Regionalwährungen und Komplementärwährungen, von denen es in Deutschland einige gibt, denn anders als bei vielen der regionalen Währungen lässt sich die E-Mark nicht in Euro zurücktauschen. Für einen unabhängigen internen Wirtschaftskreislauf reicht es jedoch. Nur mit E-Mark kann man bei KadaRi einkaufen. Mit E-Mark kann man bei KadaRi Dienstleistungen in Anspruch nehmen.

Wat? Wo?

KadaRi. Mit großem R. Steht für „Kauf das Richtige“.

Für Reichsbürgis und KRDler gibt es mit KadaRi einen eigenen Marktplatz, eine Art Amazon für Dummbeutel mit zu viel Erspartem im Geldbeutel: KadaRi. Dort kann man verschiedenste Waren kaufen. Kräuter-Mischungen, Suppengrün, Säfte, Generatoren, eine Marmorheizung, man kann Dienstleistungen in Anspruch nehmen und so weiter.

Allerdings gilt hier nur die E-Mark. Es besteht also ein Zwangsumstausch und – mehr noch – eine Pflicht, Staatsangehörige(r) des Königreichs Deutschland zu werden. Dann ist man Untertan von Peter dem I. Nach dem ist dann auch alles benannt: der virtuelle Petersplatz in Lutherstadt Wittenberg, an dessen virtueller Hausnummer 7 auch KadaRi residiert, der Petersdom in … nein, das dann doch nicht.

König Peter nimmt von seinen Untertanen Euro als harte Währung ein und vergibt E-Mark, virtuelles Geld. Die Euronen streicht er ein. Wahrscheinlich kauft dann die Königreich Deutschland Stiftung von den Händlern beispielsweise Generatoren oder irgendwas mit Solar – für E-Mark. Da hier nicht zurückgetauscht werden kann in Euro für Fitzek ein gutes Geschäft. Der Händler hat 1000 E-Mark und kann sie aber nur im KRD ausgeben … Würde nicht wundern, wenn Peter dann für wiederum Euro beim echten Amazon diese Geräte verkaufen würde. Dann hätte er doppelt Euronen gescheffelt.

Ist natürlich nur eine Mutmaßung. Fitzek ist aber kein unbeschriebenes Blatt, wenn es um Gelder seiner Untertanen geht. Aber bald wissen wir Genaueres.

KRD – Anonymous kam und fi… … ähem … übernahm Euch

Angespornt durch das oben erwähnte Video haben sich einige Anons mal „kurz“ den KadaRi-Marktplatz und seine kleine Schwester KadaRi-Kleinanzeigen angeschaut. Die Außengrenzen hätten sie vielleicht dann doch etwas besser schützen sollen. Also die virtuellen Außengrenzen des virtuellen Königreichs mit seinem virtuellen Marktplatz. Pech, denn virtuell und Internet können wir besser.

Zurzeit schauen einige Anons gerade, was sie in den umfassenden Datenbankdumps der gesamten Plattform – und das meint des gesamten Königreichs, inklusive Gemeinwohlkasse, Heilkasse, KadaRi-Markt und Kleinanzeigen – so finden. Denn ja, man hat das komplette Backup. Alle Händler, alle Käufer, alle Zugänge, Geldflüsse, Adressen, Geschacher, alles. Auch wer hinter den Händlern steckt und welche Posten sie in der richtigen Welt innehaben. Mehrere Gigabyte an Daten aus mindestens 5 verschiedenen MySQL-Datenbanken, persönliche Daten, die in den Tiefen der Verzeichnisstruktur schlummern, sehr viele Mails, die erst noch ausgewertet werden wollen.

Banken, Krankenkassen – all das auf einem extrem schlecht gesicherten Server. Was wohl die BaFin dazu sagt?

Und man hat weiterhin Zugriff. Als Zeichen unserer Fürsorge hat man dann auch die Website umgestaltet und somit wiped & defaced. Sieht viel besser aus so.

Dies ist übrigens ein Wipe & Fulldefacement, das bedeutet, alle Dateien wurden vom Server gelöscht und nur die für das Defacement notwendigen zurückgelassen. Bei einem „normalen“ Defacement wären nur einzelne Dateien hinzugefügt/ausgetauscht worden. Darüber hinaus wurden in diesem Fall auch alle Datenbanken gelöscht. Der Server ist also leer – bis auf die Dateien von Anonymous.

Owned!


Update 21:59 Uhr:

Wie zu erwarten war, ist die Plattform kadari.net wiederhergestellt. Wir werden sehen, wie aktuell das Backup war und ob die schon wissen, wie die Anons eingedrungen sind. Da gab es wohl mehrere … na mal sehen.

Die Stadt heißt Lutherstadt Wittenberg, ohne e hinten, und liegt in Sachsen-Anhalt. Wir haben das nach Hinweis korrigiert.

Man hatte übrigens Zugriff auf die Konten der Bank, die außerhalb des Königreichs als Gemeinwohlkasse auftritt.