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Social Media: Lasst uns nicht mehr über Attila Hildmann reden

Durch das Teilen seiner antisemitischen Auswüchse gibt man ihm mehr Reichweite, als er eigentlich hat.

Attila Hildmanns Art, über Menschen zu reden und über Menschen urteilen zu wollen, ist genau so widerwärtig wie sein täglicher Hardcore-Antisemitismus auf Telegram & WTUBE, keine Frage. Trotzdem muss man hasserfüllten Antisemiten wie Hildmann nicht (un)freiwillig immer eine Bühne bieten.

Die einst so enorme Reichweite von Attila Hildmann schrumpft täglich, dazu gibt es später im Artikel noch Telegram-Statistiken. Und ja, Antisemitismus totzuschweigen, ist auch keine Alternative, welche man in Betracht ziehen darf. Wenn man zu wenig gegen Antisemitismus & Rassismus macht, rächt sich das irgendwann. Deutschland ist dafür (gerade) eines der besten Beispiele (aber das ist nun wieder ein anderes Thema).

Aber Screenshots von Hildmanns antisemitischen Äußerungen zu posten, ist nicht zielführend.

2020 waren Hildmann-Memes & -Screenshots von seinem Geschwurbel noch lustig und man hat eine Menge Spaß gehabt. Letztendlich wurde dieser „Hildmann-Hype“ von Anonymous losgetreten, woraus sich Bubbles gebildet haben, welche noch immer aktiv sind.

Nur sieht man heute sehr oft auf Twitter Telegram-Screenshots aus seinem Kanal, wo im Text „Juden“ und „ermorden“ (als Beispiel) im selben Satz zu lesen sind. „Untermalt“ werden solche Tweets gerne mit Lach-Emojis. Das ist unnötig.

Wenn es um Recherche-Tweets bzw. -Threads geht, ist das was anderes und ohne Frage wichtig. Aber als Tweets, welche einfach nur für Retweet- & Like-Generierung dienen sollen … Jaja. Hypes.

Wir verzichten übrigens mittlerweile vollständig auf Screenshots solcher Posts und werden keine Accounts oder (Teil-)Bubbles nennen, welche ihm noch immer (un)freiwillig Reichweite schenken; wer sich angesprochen fühlt, wird Bescheid wissen.

Aber Anonymous hat das doch auch so gemacht?

Ja, richtig. Allerdings liegt dies schon knapp ein Jahr zurück und Anonymous hat mit der Operation Tinfoil nie unbedacht oder ziellos gehandelt, auch nicht bei Hildmann. Einige der Aktivist*innen haben Hildmann schon seit 2018 auf dem Schirm gehabt. Er äußert sich halt nicht erst seit 2020 verschwörungsideologisch. Im vergangenen Jahr war er auch noch zahmer in seinen Aussagen.

Überhaupt waren alle Aktionen gegen ihn mit wochenlanger Planung verbunden und oft musste man auch auf die richtigen Momente warten, auch wenn es oft in den Fingern gejuckt hat. Anfangs hatten wir sogar hier und da Kritik kassiert. „Nun schenkt dem doch nicht so viel Aufmerksamkeit!“ Aber dahinter steckten in unserem Fall zwei simple Pläne:

  • Wen man groß macht, den bekommt man auch wieder klein, meist noch kleiner
  • Wer sich in die Ecke gedrängt fühlt, zeigt oft sein wahres Gesicht

Hat alles sogar besser geklappt, als erwartet. Recht schnell fühlte er sich von Anonymous bedroht und wurde zunehmend aggressiver, hasserfüllter und auch paranoider, zeigte seinen Antisemitismus offener, er hat ja eine Zeit lang überall nur das „linke Anonymous Germany“ gesehen. Selbst beim Thema Sachbeschädigung gegen seinen Laden in Berlin, hat er uns die Schuld zugesprochen. Dabei ist es allgemein bekannt, dass wir so einen Scheiß nicht machen und nie dazu aufrufen würden.

Auch wenn wir absolut keine Freund*innen von Cancel Culture sind diese sogar (vor allem auf Twitter) zum größten Teil verachten, so haben Aktivist*innen ihn ganz gezielt weg gecancelt. Vor allem nachdem er Anonymous den Krieg via Telegram & Youtube erklärt hat, hat die anonyme Schlagkraft innerhalb von 48 Stunden enorm an Fahrt aufgenommen. Da Herr Hildmann ein Mensch ist, der einfach nicht dazulernt, hat er sogar noch Kopfgeld auf Anonymous ausgesetzt und somit noch die letzten Troll-Armeen gegen sich selbst mobilisiert. Das ging soweit, dass sein Haus auf etlichen Immobilien-Portalen zum Verkauf stand, etliche Attila Hildmann Profile auf diversen Flirtportalen aufgetaucht sind und noch viele andere Trolldinge, welche man jetzt nicht detailliert auflisten möchte.

Keine Bühne für Antisemiten!

Doch jetzt, 2021, ist Hildmann da, wo er nicht mehr viel Schaden anrichten kann: Nicht mehr in Deutschland, nicht mehr in der Lage, Menschen für seine Selbstdarsteller-Demos in Berlin zu mobilisieren. Mit dem Fall seiner Finanzen und seines Kapitals sind auch sein Einfluss und seine Reichweite gefallen. Er ist nur noch ein erbärmliches Hündchen, welches im Telegram-Zwinger sitzt und kläfft.

Täglich fallen seine Abonnentenzahlen, seine Views und somit seine Reichweite allgemein.

Allerdings gibt es auch mal Schübe bei den Views für seinen Hauptkanal. Oft genau dann, wenn Leute z.B. auf Twitter Screenshots oder Memes von ihm teilen und damit einige Leute erreichen, gepusht durch Anti-Hildmann Bubbles (gemessen an Retweets & Likes):

Natürlich sind nicht alle Views durch Twitter generiert, oft werden auch Beiträge von ihm in anderen Telegram-Kanälen geteilt. Und seit unserer Recherche zu seinem Netzwerk – weiß man da auch mehr über die Redundanz und automatisiertes Cross-Posting.

Jedoch gibt es genügend neugierige User, welche diese besagten Screenshots auf Twitter sehen und mal eben selbst auf Telegram nachschauen wollen, ob der Gemüse-Goebbels es auch wirklich so geschrieben hat. Somit hat man ihm wieder nur (un)freiwillig Aufmerksamkeit geschenkt.

Ein bisschen Aufmerksamkeit braucht er: wann immer er dazu aufruft Journalisten, Blogger, Politiker oder Youtuber zu bedrohen, muss man genau hingucken. Das ist niemals zu unterschätzen und kann gefährlich sein.

Ansonsten gibt nur noch wenige Meldungen, welche bezüglich Hildmann eine Erwähnung wert sind:

  1. Wenn die Polizei einen vermutlichen Spitzel in den eigenen Reihen ermittelt
  2. Wenn Hildmann verhaftet wird. Dies ist aber eher unwahrscheinlich solange er sich in Ländern aufhält, welche mit Deutschland kein Auslieferungsabkommen haben oder wo Antisemitismus, Holocaustleugnung & Rumhitlern nicht verboten sind.
  3. Wenn Telegram seine Kanäle dicht macht. Wird aber auch nicht wirklich passieren, man kennt ja die Telegram Politik.
Auch wenn man in diesem Fall gerne auf Telegram schimpft, ist es eine Plattform, welche nicht mit Absicht für Aluhüte & Antisemiten geschaffen wurde. Diese Plattform wird nur von vielen Spinnern genutzt, genau wie das Darknet zum Beispiel. Trotzdem sind solche Strukturen wichtig für Meinungsfreiheit, Vernetzung und für Menschen, welche in Ländern leben, wo das Internet zensiert wird.

Wir wollen niemanden vorschreiben, was für Content verbreitet werden soll, würden wir auch nie machen. Wir wollen den von Anonymous generierten „Hildmann-Hype“ nicht verbieten. Wir appellieren aber an die Social-Media-Benutzer*innen, dem hasserfüllten Antisemiten Hildmann, keine (un)freiwillige Bühne mehr zu geben. Gewisse Attila-Memes sind natürlich noch immer lustig und gern gesehen. Aber diese widerwärtigen Screenshots aus seinem Kanal (verpackt als lustige Posts um Likes zu generieren) geben ihm nur unnötig Reichweite, mehr Reichweite als er eigentlich hat. Es ist außerdem gar nicht so schwer, anderen Content zu gestalten und zu verbreiten, gerade in Zeiten der Massenschwurbelei.