Kategorien
OpTinfoil Querdenken Was vom Tage übrig blieb

Was vom Tage übrig blieb: Querfront-Demo #b2205

Berlin an Pfingsten … hätte man Berliner gefragt, sie hätten erklärt, wie unberechenbar das Wetter in der Stadt an diesen drei Tagen oft ist. Doch wenn man ungefragt und ungebeten – so empfindet es die Mehrheit der Berliner – in die Stadt kommt, um zu „demonstrieren“, dann muss man halt leiden. Und so zeigte sich die Hauptstadt heute in weiten Teilen nass, unfreundlich und ab und an sogar stürmisch.

Kein guter Tag für ne Demo. War ja am Ende auch keine. Pflastertreten war angesagt, die Querfrontler mussten von Pontius zu Penatus latschen und haben hoffentlich genug Salbe für die Blasen eingesteckt.

Das OLG Berlin hatte sämtliche Verbote von Demonstrationen bestätigt. Wie die Polizei auch nochmal mitteilte: Keine Versammlungen am Großen Stern (das ist der Platz mit der Siegessäule).

Auch Ersatzveranstaltungen sind nicht erlaubt. Auch wenn Querdenker gerne meinen, das sei dann eine Spontanversammlung, wenn sie sich am Brandenburger Tor treffen … nö.

Dennoch waren die Leute ja nach Berlin gekommen, also …

Mittlerweile ist es so: kennste eine Querdenker-Demo, kennste alle. Der einzige Unterschied besteht in der jeweiligen Stadt und der Teilnehmerzahl. Aber immer sieht man Bilder von Kinderwagen in der ersten Reihe vor der Polizeikette. Die Leute, denen es angeblich um das Wohl der Kinder geht, schieben Kleinkinder als Schutz vor.

Auch die Inhalte sind ja immer dieselben. Keine Forderung, dafür aber die Freudenrufe: „Friede, Freiheit, keine Diktatur“. Ja, ernsthaft. Ist ja auch ein Grund zur Freude, dass wir in Friedenszeiten leben, die Freiheit genießen und Diktatur nur von anderen Ländern kennen.

Gut, einige sind anderer Meinung, die denken halt nicht. Für die ist Deutschland wie Weißrussland – ja, das heißt eigentlich Belarus, egal.

Hauptsache man kann irgendein Land benennen, bei dem man irgendwo schon mal was von Diktatur gelesen hat, um es dann mit der Bundesrepublik zu vergleichen. Nochmal, diese Leute waren auf einer verbotenen Versammlung, verboten durch ein Gesetz, wie es Artikel 8 Absatz 2 des Grundgesetzes nun einmal erlaubt. Dennoch ist bisher noch jede(r) QuerdenkerIn von den Demos auch wieder nach Hause gekommen. Egal, ob man sich benommen hat wie 10 besoffene Matrosen und Polizeibeamte anpöbelte.

Diktatur ist aber in Deutschland ohnehin am schönsten. Das sagen sich jedenfalls Björn Banane und einige andere. Kessel vor der Tür, aber schicki im Amrit am Potsdamer Platz indisch essen.

Tja, geht halt doch weniger um Corona oder Diktatur, sondern bei Querdenken nur um das eigene Egotripping. Während die einen im Kessel auf die Maßnahme zur Feststellung der Personalien warteten und darum baten, pinkeln gehen zu dürfen…

machten es sich die anderen mal so richtig gemütlich. Dann aber schnell mit vollem Magen wieder raus und das Spendenvolk um milde Gaben anbetteln. Querdenker kämpfen für niemanden außer für sich selbst. Das wird von Demo zu Demo offenbarer.

Spenden … ja, dafür muss man ja etwas tun. Am einfachsten ist das für die Ungelernten und Gescheiterten, sich mit dem Smartphone am Stock zum Streamer zu machen.

Aber gut, die wenigsten von denen streamen dann tatsächlich. Doch die Quote an Live-Streams ist beeindruckend.

Man ist dann oft auch der Meinung, man sei Journalist. Leider ist die Polizei noch immer nicht in der Lage, tatsächliche Journalisten von den ganzen Fakes zu separieren. Es würde reichen, nur den bundeseinheitlichen und von der Innenministerkonferenz und Presserat zugelassenen Presseausweis durchgehen zu lassen.

Aber das wird Polizei nie lernen, auch nicht, wenn man es ihnen jeden Tag sagt. Dafür sind am heutigen Tag relativ wenige Übergriffe gegen Pressevertreter bekannt geworden, die keine Querdenker sind. Wenige. Das heißt nicht, dass es nicht vorkam. Denn neben Egotripping und Fettlebe von Spenden ist auch weiterhin der Angriff auf die (echte) Presse Dauerprogramm.

Okay, der Container war leer, dem Geräusch nach. Also beide. Empty barrels make the loudest noise.

Auch mit Bier überschütten ist eine Straftat.

Doch heute war wie gesagt nicht der tollste Demo-Tag. Wenn Markus Haintz der Meinung ist, sie hätten die Polizei „toll an der Nase herumgeführt“, dann muss man sie vielleicht erinnern, dass Essengehen und Nasführen nicht das war, weswegen sie nach Berlin gekommen waren. Gut, ja, sie waren weniger als erwartet. Gut, ja, sie durften nicht da ihre Kundgebung machen, wo sie es geplant hatten. Aber dennoch, so weit müssen die Querdenker ihre Ansprüche nicht herunterfahren. Dixieklo und Polizei-Nasführen? Unter Anleitung der Partei „Die Basis“?

So ging dann ein regenreicher Tag ereignislos zu Ende.

Hmm … 18:22 Uhr? Ende? Vielleicht fehlte es an Führung? Nachdem die Partei „Die Basis“ ausfiel?

Ist gelöscht worden, weil er auch nicht der Wahrheit entsprach. Voß-/Ebertstraße waren nie 2000/3000 Leute. Null zuviel.

Am Ende – ein Fiasko. Könnte man wirklich am besten so zusammenfassen:

Tja. Da lässt sich sogar die Polizei zu mancherlei Schabernack hinreißen.

Okay, da war die Grammatik schon beim Fußball. Egal.

Morgen ist wieder Katz und Maus in Berlin. Die zentrale Kundgebung ist verboten, die Polizei wird so schnell nicht dazulernen, was in einem Jahr nicht klappte, wird bis morgen auch nichts. Aber es ist noch ein bisschen Gelegenheit zu üben bis zum 01. August 2021, denn da will Ballweg den nächsten Versuch mit einer Verfassungsgebenden Versammlung starten. Na denn.

Übrigens haben die Berliner gesagt, wenn die Pandemie vorbei ist, kommen sie alle mal nach Stuttgart. So 3-400.000 würden die schon auf die Beine kriegen. Vielleicht kommen ja noch normale Bürger aus anderen von Querdenken genervten Städten hinzu? Heuschrecken wären ein Scheiß dagegen. Sie würden auch Spätzle mitbringen.