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Als hätte jemand „Covfefe“ ausgerufen …

Oder ist das nur das normale QChaos?

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Die QAni (ja, das ist der offizielle Plural von QAnus, wie wir die QAnon-Mitglieder liebevoll nennen) sind in heller Aufregung. Völlig auf sich allein gestellt, ohne Führung und Anleitung, posten sie quer durch die Bank, was sie glauben in den vergangenen Jahren gelernt zu haben. Und das ist entsprechend chaotisch.

Warum? Q hat seit dem Wahltag nichts mehr gepostet. Und es sieht so aus, als würde Trump die Wahl verlieren.

Als hätte jemand „Covfefe“ ausgerufen. Und alle so: „Häh?“

Es wird gepostet, was das Zeug hält. Thema: Wahlbetrug. Doch natürlich sind die Vermutungen, die Theorien zur Wahlfälschung, angeblichen Wahrheiten und vieles mehr, was QAnon-Anhänger jetzt posten, falsch. Wie diese Video-Nummer, die wir auf einem QAnon-Telegram-Channel fanden und debunkt haben.

(Schaut Euch den gesamten Thread an…)

Und die jetzt hektisch zusammengestellten „Meldungen“ widersprechen einander.

Das allein ist nichts Neues. Doch die Leute, die über Jahre „folgt dem Plan“ hörten, rennen offensichtlich gerade „Qopflos“ durch die Tiefen des Kaninchenbaus wie eine Schar frisch gevögelter Karnickel, weil ihnen schwant, dass es gar keinen Plan gibt, nie einen gab.

Und dass die Herren, die 8Kun einst führten, Papa und Sohn Watkins, sich zurückgezogen haben, das macht das Chaos jetzt perfekt. Auf 8Kun wurden die Q-Drops gehostet.

Wenn in der Welt der Erwachten also der „Anführer“ fehlt, dann geht alles drunter und drüber? QArmy jagt die weißen Kaninchen, verzweifelt wird versucht, Sinn im Sinnlosen zu erkennen, allerorten schaut man auf Wasseroberflächen – „Watch the Water“ – oder zumindest Wasserzeichen und hofft mit letztem Optimismus darauf, dass die Trumper den Dems Fallen gestellt haben.

Am Ende des Tages – und damit ist der sehr lange US-Wahltag gemeint – werden jedoch zwei Dinge feststehen:

  1. Trump wurde vom us-amerikanischen Wahlvolk gefeuert und wird nicht für weitere vier Jahre die Welt mit seinem Gelaber und seiner Vorliebe für Diktatoren verunsichern.
  2. QAnons Zeit läuft ab.

Wird QAnon verschwinden?

Unwahrscheinlich. Nicht so schnell.

Q ist mittlerweile ein viel zu großer Wirtschaftsfaktor geworden. Und damit ist nicht Merchandising wie T-Shirt-Verkauf gemeint. Viele der Q-Apologeten haben es sich hübsch eingerichtet zwischen Spendenbereitschaft, Patreon-Angeboten und Buchverkauf. Sie haben es sich gemütlich gemacht in der Welt der gutmütigen Gutgläubigen und genießen die Huldigung. Deswegen wird es schnell den einen oder anderen geben, der entweder als Q postet – vielleicht auf einer anderen Plattform – oder vorgibt, in Besitz geheimen Q-Wissens zu sein.

Doch wenn Trump tatsächlich verliert – und so sieht es gerade, am 06.11. um 19:59 Uhr aus -, wenn der große Plan scheitert, dann dürfen wir alle mit einer deutlich stärkeren Radikalisierung der ohnehin widerlich übergriffigen Q-Anhänger rechnen, vor allem derjenigen, die an vorderster Front auftreten und am meisten zu verlieren haben.

Unter die Räder kommen diejenigen, die sich in den Fängen dieser widersinnigen QAnon-Veranstaltung befinden. Das ist der QAnus-Elite natürlich wurst. Nach deren Meinung waren die anderen nur einfach nicht erwacht genug.

Und irgendwann wird dem letzten aufgegangen sein, dass die Realität keine Mischung aus „Zauberer von Oz“, „Matrix“ und „Torchwood: Die Kinder der Erde“ ist. Dann ist der Spuk vorbei, dann stellen sie fest, dass die geflügelten Affen sie nicht zurück nach Kansas bringen können und dass es keine Silberschuhe gibt. Dann muss es Leute geben, die diese Menschen wieder aufbauen, mit echter Liebe, Empathie und Fürsorge.

Doch bis dahin werden wir noch manchen Kampf ausfechten.

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Update 08.11.2020, 00:31 Uhr

Gestern wurde Joe Biden „President Elect“. Eigentlich muss man jetzt sagen: Q hat versagt. Aber die Logik in dieser Gruppierung ist eher … verquer:

Ja, wahrscheinlich hat Q deswegen – stand vorhin – noch immer nichts gepostet. Scheint, als sei der Q-Drops angelutscht.