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Jetzt ist es amtlich: Attila Hildmann ist in der Türkei, sagt die @GStABerlin

Die Generalstaatsanwaltschaft hat Erkenntnisse. Sie weiß jetzt, dass Attila in der Türkei ist. Yay und Hey und La Ola …

„Attila Hildmann hält sich nach unseren Erkenntnissen derzeit in der Türkei auf.“

Was viele Leute schon seit Wochen vermuten, was wir schon vor fast drei Wochen bestätigt haben, das ist dann jetzt doch auch amtlich.

Und die Generalstaatsanwaltschaft hat Erkenntnisse. Eigene!!11eins11

Nein ernsthaft, schon vor einigen Wochen haben wir Attila Hildmann in der Türkei getrackt. Damals haben wir das direkt veröffentlicht, gleich rausgehauen. Wir haben das nicht vorab an die Behörden geschickt und einige haben uns damals gefragt, ob wir das den Behörden vorab mitgeteilt hätten. Die Behörden müssten doch einen Vorsprung bekommen, sie hätten vorab informiert werden müssen.

Gut. Hätte man machen können, aber der Tweet wurde auch an @GStABerlin auf Twitter geschickt von Followern, nein, nicht nur von denen, sondern von einigen der über 120.000 Twitter-User, die den Tweet damals gesehen haben

Kurze Zeit später haben wir Attilas Netzwerk beleuchtet und Kai als Hildmanns Hoster und Admin exposed. Viele von uns waren der Meinung, das sei wichtig genug, um die Behörden zu informieren.

Also schickten wir E-Mails, am 10. März und nochmals ein paar Tage später. Wir legten unsere OSINT-Recherchen und die Ergebnisse offen. Wir taten das mit einem Vorlauf von einer Woche und dem Hinweis, wenn das zu knapp sei, dann könnten wir mit der Veröffentlichung warten.

Außer den zwei Eingangsbestätigungen („zur Kenntnis genommen“) haben wir bis heute nichts gehört. Keine Nachfragen, nichts.

Ach doch, Moment: Hetzner, auf deren Servern in Finnland und Deutschland ein Teil von Attilas Projekten liegen, hat uns über die Abuse Abteilung geschrieben, sie würden das „intern überprüfen“. Das tun sie wahrscheinlich noch immer.

Sicherlich haben wir kein Dankeschön erwartet, keine Blumen, keine Pralinen – obwohl: Pralinen? -, wir haben auch nicht erwartet, dass sofort etwas passiert. Dazu sind, das nahmen wir an, die Behörden einfach zu langsam. Geschwindigkeitsbegrenzung auf der rechten Fahrspur …

Beide Artikel hier im Blog hatten jeweils über 30.000 Aufrufe … kein Staatsanwalt aus Berlin dabei? Kein Ermittler? Den Tweet zum Artikel mit Kai haben über 260.000 Twitterer gesehen. Keiner von den Strafverfolgern? Okay.

Wir sagen Euch, wie es in Wahrheit läuft, denn der Tweet von der Generalstaatsanwaltschaft lässt uns an der Integrität und dem Willen der Strafverfolgungsbehörden zweifeln, Hinweisen aus der Bevölkerung nachzugehen.

Es wird jetzt so weitergehen:

Die Strafverfolg … die Ermitt… die Beamten werden die von uns gelieferten Erkenntnisse zu Servern, IPs und Kai liegen lassen, denn alles andere würde Arbeit bedeuten. Sie werden die so lange liegen lassen, bis Kai und seine Gehilfen Attis Projekte sicher auf ausländische Server umgezogen haben. 14 Tage später werden die Beamten dann verlautbaren, sie hätten Erkenntnisse, nach denen sich Attilas Projekte auf Hetzner-Servern in Deutschland befunden hätten, leider seien diese jedoch mittlerweile umgezogen, so dass mit einer schnellen Abschaltung der Hetzseiten nicht zu rechnen ist.

Noch ist es also nicht soweit, die Seiten liegen ja noch bei Hetzner, und der Hoster und die Behörden debattieren, ob das bisschen Holocaustleugnung und Volksverhetzung den Aufwand einer Take Down Notice oder Beschlagnahme rechtfertigt.

In unserem Land wird diesen Straftatbeständen eben weniger Aufmerksamkeit gewidmet als … sagen wir mal … einem brennenden Auto oder einer Urheberrechtsverletzung. Denn da, das ist amtlich, werden ja Vermögenswerte vernichtet, das ist deutlich wichtiger und höher zu priorisieren als Beleidigung, Bedrohung, Anfeindung, Lüge, Leugnung des Holocaust, Aufruf zu Straftaten , Volksverhetzung, Antisemitismus und was nicht alles.

Ob die Behörden schneller reagieren, wenn sie erfahren, dass auf wtube.org Spielfilme wie „V wie Vendetta“ und andere gehostet und zum Streamen angeboten werden? Filme, die sicherlich urheberrechtlich geschützt sind?

Wahrscheinlich auch nicht.

Wahrscheinlich hat derjenige in der GStA Berlin, der den Tweet heute absetzte, den pensionsgesicherten Hintern auf die andere Seite gewälzt, das Nachtlicht gelöscht, die Decke hochgezogen und gemurmelt: „Wie soll ich das bloß alles schaffen?“

Das werden die Staatsanwälte überhaupt alle gedacht haben in der Berliner Behörde, als Justizsenator Behrend 2020 die Bündelung der Ermittlungen in Berlin mit einer effektiven Strafverfolgung begründete.

Lacht nicht, das hat er so gesagt. Naja, wahrscheinlich hat seine Behörde auch gelacht, also: schon okay.

Auch die Generalstaatsanwältin Margarete Koppers hatte sich aus dem Fenster gelehnt. Sie sagte damals, im vergangenen Jahr, auch Hildmanns Strategie bei seinen Äußerungen solle auf den Prüfstand gestellt werden. „Auch wenn jemand scheinbar im Konjunktiv spricht, kann das unter Umständen dieselbe aufhetzende Wirkung bei den Zuhörenden auslösen.“ Es solle eine klärende, möglichst obergerichtliche Rechtsprechung erreicht werden.

Da ging es um die Drohung gegen Volker Beck. Tja, das schlummert jetzt halt auch. Da hat sie den Mund zu voll genommen, die Margarete.

Ja gut, wann Anklage erhoben wird, das hat sie nicht gesagt, aber mittlerweile gehen wir davon aus, dass einige der Staatsanwälte und Ermittler damals im Hintergrund kicherten und „Träum weiter!“ dachten. BKA, LKA, Generalbundesanwalt, alle sagen: „Träum weiter!“

Wir träumen nicht. Wir lehnen uns zurück und schauen zu. Wir haben einen Teil beigetragen, aber wir sagen jetzt auch ganz klar: „Leckt uns an der Maske!“

Wenn die arrogante Lahmarschigkeit der Ermittler so offensichtlich zutage tritt, dann müssen sie halt auf die Fresse fallen. Dann tragen sie auch die Verantwortung, wenn etwas passiert. Wir haben es ihnen gesagt. Remember Amri? Die Reichweite ist größer bei Hildmann.

Ob wir das jemals nochmal machen? Erkenntnisse an Ermittler weitergeben? Das werden wir weiterhin im Einzelfall entscheiden. Aber große Lust, mit solchen Behörden zusammenzuarbeiten hat ohnehin niemand bei Anonymous.

Das Unverständnis, dass den Behörden wegen der Causa Hildmann in den sozialen Netzwerken entgegenschlägt, das haben sie sich verdient, es ist dasselbe Unverständnis, dass den Behörden wegen ihrer Untätigkeit in Bezug auf Querdenken-Demos begegnet.