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Priogoschins Söldnergruppe „Wagner“: Dokumenten-Leak enthüllt Machenschaffen und Verbindungen

Geleakte Dokumente zeigen Organisation, Finanzierung, Machenschaften und internationale Verbindungen der Söldnergruppe Wagner

Jewgeni Prigoschin ist Chef der berüchtigten russischen Söldnertruppe „Wagner“, die weltweit für ihre Brutalität bekannt und berüchtigt ist. Ob in Mali, im Sudan, zur „Unterstützung“ des neuerlichen Militärputsches in Burkina Faso, ob in Syrien oder der Ukraine, Wagner macht im Auftrag Putins und des Kremls die Schmutzarbeit. Auch im Donbas. Medial wie mit Waffengewalt.

Gerade Dienstag hat er damit angegeben, dass er die «Internet Research Agency» (IRA) gegründet und anschliessend weiter finanziert habe, eine „Trollfarm“, über die er versuchte, Einfluss auf die Präsidentschaftswahlen auszuüben, und die er jetzt nutzt, um die Stimmung im Ukrainekrieg zu Russlands Gunsten zu drehen.

Der Leak Tausender Dokumente, die einem internationalen Rechercheteam – Welt am Sonntag, Insider, Arte, Paris Match u.a. – vorliegen, ermöglicht nun jedoch tiefere Einblicke in Prigoschins Imperium. Experten haben die Dokumente, die direkt vom Server des Unternehmens stammen sollen, für echt und authentisch erklärt, darunter Chodorkowskis „Dossier Center“ und die unabhängige russische Expertengruppe „Conflict Intelligence Team“.

Den Grundstein für seine heutige Machtstellung habe Prigoschin laut „Welt am Sonntag“ mit der Gründung einer Medienholding gelegt. Das Ziel: Einfluss nehmen und falsche Informationen verbreiten. Prigoschin kontrolliert verschiedene Nachrichtenseiten im Netz, regionale wie überregionale. Hinzu kommen reichweitenstarke Kanäle in den sozialen Medien. Sichtbarstes Medium: die „Federal News Agency“ (FAN). Klingt offiziell und ist bis heute Prigoschins mächtigste mediale Waffe.

Die Dokumente zeigen laut Welt am Sonntag aber auch Verbindungen nach Deutschland zu dem Dokumentarfilmer und Rubikon-Autor Domke-Schulz (mehr Infos bei Psiram), der in einer Doku über einen angeblichen Genozid an Russen im Donbas berichtete, zu Stefan Kreuter von der AfD und zu dem rechten Aktivisten BillySix (bei Psiram).

Treffen im Berliner Hilton: Stefan Keuter, Bundestagsabgeordneter der AfD, Dokumentarfilmer Wilhelm Domke-Schulz, und Billy Six, ein rechter Aktivist. Hier posieren sie mit dem Gastgeber Alexander Malkewitsch und der Chefin von AFRIC (Quelle: https://twitter.com/alexejhock/status/1627324094239895552https://twitter.com/alexejhock/status/1627324094239895552)

Welt am Sonntag schreibt, die Dokumente würden die straffe Organisation der Truppe aufzeigen, Einblicke in die Finanzierung geben, Erkenntnisse über Aktivitäten in Mali und dem Sudan sowie Destabilisierungsversuche in Estland bieten.

Und mehr, denn die Dokumente, 2000 an der Zahl, werden nun von internationalen Journalisten durchforstet gesichtet, Informationen sollen nach und nach veröffentlicht werden. Ein erster Artikel erschien in der „Welt am Sonntag“, und obwohl es Springer ist, ist er lesenswert.

Deswegen: