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Fuellmich, Fischer & dieBasis: da knistert was im Bundesvorstand

5 Mitglieder des Bundesvorstands der Partei dieBasis stellen sich gegen Viviane Fischer – und hinter Reiner Fuellmich: Viviane Fischer habe den Bundesvorstand überrumpelt mit ihren Vorwürfen gegen Fuellmich. Deswegen fordern sie jetzt ihren Rücktritt.

Bei Anwälten geht es oft ums Geld, aber vorwiegend auch um Glaubwürdigkeit, um Vertrauen. Eigentlich läuft es für Fuellmich in dieser Hinsicht gar nicht gut: Es wird ihm wohl niemand mehr abnehmen, dass er überhaupt noch eine Sammelklage einreichen wird; die Hafenanwälte canceln ihn; Viviane Fischer hat mit ihrer Stellungnahme letztlich ausgesagt, dass es Fuellmich nur ums Geld geht.

Eigentlich sollte man vermuten, dass auch die Partei dieBasis jetzt die notwendigen Schlüsse in Bezug auf Fuellmich zieht, der ihr – seien wir mal ganz ehrlich – mehr schadet als nützt.

Doch man ist sich wohl nicht einig. Markus Haintz, der Anwalt, dem man interne Dokumente besser nicht anvertraut, verbreitet heute auf Telegram eine Stellungnahme von 5 Mitgliedern des Bundesvorstands zur „Corona-Ausschuss Affaire“ (wir haben sie komplett unten angehängt). Das erzeugte zunächst Spekulationen über die Echtheit (nein, wir waren es nicht), aber Haintz hält es für echt.

Und wir auch. Die PDF wurde vom Autor „Wilfried“ erstellt und Wilfried von Aswegen ist einer der Unterzeichner. Bei dieBasis reicht uns das.

In dem Schreiben geht es gegen Fischer: Andrea Henning, Doris Lenz, Nicole Fredericksen, Holger Fischer und Wilfried v. Aswegen fühlen sich demnach von Viviane Fischer überrumpelt und entziehen ihr das Vertrauen.

Sie sollte – so heißt es – intern behandelt werden, aber sie ist durch Markus Haintz an die Öffentlichkeit geraten.

Fünf Mitglieder des Vorstands … ernstzunehmende Opposition …

Na, schauen wir doch mal, was drin steht. In der Stellungnahme heißt es:

Viviane Fischer hat öffentlich, ohne den Bundesvorstand vorher zu informieren, schwere Vorwürfe gegenüber ihrem Vorstandskollegen Reiner Fuellmich erhoben. Ihre Videos und schriftlichen Informationen werden sowohl von den Unterzeichnern, als auch von vielen Parteimitgliedern und „Followern“ des Corona-Ausschusses‘ als Angriff auf ihren Kollegen und Vorstandskollegen Reiner Fuellmich wahrgenommen.

Viviane Fischer hat den gesamten Bundesvorstand durch ihre Vorgehensweise in eine äußerst missliche Lage gebracht, indem dieser wegen fehlender Information nicht zeitnah auf die Geschehnisse eingehen oder Fragen der Mitglieder beantworten konnte. Der Bundesvorstand hatte schlichtweg keine Ahnung und die Unterzeichner fühlen sich von Viviane Fischers Aktionen vollkommen überrumpelt. Durch die Ad-Hoc-Botschaften von Viviane Fischer war der Bundesvorstand auch nicht in der Lage, Auswirkungen der Differenzen auf die Arbeit der Doppelspitze auf die Parteiarbeit insgesamt frühzeitig abschätzen zu können.

Und weiter:

Nach Auffassung der Unterzeichner ist nach solchen öffentlichen Vorwürfen eine konstruktive Arbeit in der Doppelspitze nicht mehr möglich, zumal Viviane Fischer seit Beginn der Arbeit dieses Vorstands keinerlei inhaltliche oder strukturelle Impulse setzen konnte.

Aus den genannten Gründen entziehen die unterzeichnenden Vorstandsmitglieder Viviane Fischer das Vertrauen und fordern sie auf, ihren Vorstandsposten unverzüglich niederzulegen.

Reiner Fuellmich hat in den Vorstandssitzungen unter Zeugen bestätigt, dass die von Viviane Fischer und ihm genannten Spendenbeträge und Rücklagen sich in der von beiden genannten Höhe in seinem Verantwortungsbereich befinden. Diese Beträge und Rücklagen hat er bisher einvernehmlich verwaltet. Sie gehören beider Aussagen nach ohne Einschränkungen zum Eigentum des CoronaAusschusses und sind an diesen zurückzuführen. Zeitpunkt, Sicherstellung, Konto und Zuordnung werden sicherlich noch zu klären sein und sind Sache der Gesellschafter des Corona Ausschusses. Ebenfalls bestätigt hat Reiner Fuellmich die Rechtsanwaltshonorare, die über fast den gesamten Zeitraum an seine Anwaltskanzlei gezahlt wurden.

Sie möchten ihr Reinerle gern behalten, die fünf, und entziehen Fischer ihr Vertrauen, obwohl Fuellmich die Vorwürfe inhaltlich sogar bestätigt? Der „ehrenamtlich“ tätige Fuellmich stellte tatsächlich Rechnungen in 5-stelliger Höhe über seine Kanzlei an den Ausschuss. Aber dazu will die Basis keine Stellung nehmen, das sei dann doch Sache des Corona Ausschusses. Den Schaden habe aber Fischer angerichtet, denn der Partei sei kein (monetärer) Schaden entstanden? Egal, ob Fuellmich jetzt als Betrüger und Scharlatan, als Winkeladvokat an der Spitze einer Partei steht, die sich Wahrhaftigkeit auf die Fahne schrieb?

Was unterscheidet dieses Vorgehen von den Vorgängen in anderen Parteien, von denen sie sich doch so sehr abheben wollten? Wollten sie nicht besser sein?

Im Bundesvorstand sind neben Fuellmich und Fischer noch Alke Fontjes, Dr. Margareta Griesz-Brisson, Wolfgang Wodarg (zwischen ihm und Fuellmich ist auch nicht mehr alles so goldig) und Thomas Heckmann.

Wir sind gespannt, wie die sich positionieren.

Der Landesverband Baden Württemberg hatte zuletzt noch beide aufgefordert, ihre Ämter ruhen zu lassen. Das wäre auch der einzig gangbare Weg, wenn man das mal von der Partei her denkt.

Okay, bei diesem „von der Partei her denken“ schüttelt es einen. Als könnte man von dieser „Partei“ irgendwas erwarten. Was bisher von denen kam, das war Schwachsinn, Dumpfsinn, Blödsinn und Irrsinn. Okay, sind auch vier Säulen.

Derweil ist Fuellmich in Griechenland unterwegs und versucht dort, neue Zahlschafe für seine Umtriebe aufzureißen. Neue Weidegründe sozusagen. Er kann halt nur noch da etwas werden, wo man ihn noch nicht kennt.

In Deutschland ist er ja wohl durch. Wohl auch deshalb will er nach Kalifornien auswandern.

Zahlt er eigentlich noch immer den Mindestbeitrag? 3 Euro im Monat?

Hier die Stellungnahme komplett.