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Konsens, Diskurs oder einfach nur reden? Nicht mit Markus Haintz! Nicht mehr.

Markus Haintz ist ein Demagoge, der trotz verbaler Konzessionen nicht mehr konsensfähig ist. Ein Kommentar.

Einige fragen sich vielleicht, warum Markus Haintz für uns eine rote Linie überschritten hat, wo doch so viele andere Accounts ebenfalls den Post des Wildnispädagogen Bastian Barucker zu der Arztpraxis in Wedel geteilt hatten, darunter auch Carola Jarvid-Kistel, Artur Helios und viele andere.

Einige mögen sich fragen: Was ist an Haintz so schlimm, der will doch nur Diskurs, er ist doch bereit zum Konsens, und es gibt Leute, die diesen Konsens direkt im Gespräch mit Haintz suchen.

Nun, die Antwort ist recht einfach. Zum Einen ist Haintz Rechtsanwalt. Er bezeichnet sich selbst als Organ der Rechtspflege. Er legt da extrem großen Wert drauf. Verständlich. Er bezeichnet sich zeitgleich aber auch als Journalist. Und das beides bekommt er nicht unter einen Hut. Besonders er hätte wissen sollen, dass das Re-Publishen eines solchen Posts auch rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann. Er sollte mittlerweile alt genug sein, um anzuerkennen, dass stochastischer Terrorismus keine leere Worthülse ist.

Aber es geht ihm am Arsch vorbei.

Denn Haintz ist nicht einfach nur ein Quatschjurist, den andere Juristen einfach wieder einfangen könnten. Leider nicht.

Ihn auf Quatschjura zu reduzieren, ist grundfalsch, das ist, als würde man Ulrike Meinhoff auf Systemkritik reduzieren. Haintz ist ein gewiefter Ideologe, ein ausgebuffter Hetzer. Er ist einer von denen, die für stochastischen Terrorismus sorgen und ihre Hände in Unschuld waschen.

Wir haben angefangen, Markus Haintz zu beobachten, als er auf der Querdenken-Demo im August 2020 in Berlin den dicken Rechtsanwalt mimte. Bis dahin stand Ralf Ludwig eher im Fokus als Querdenken-Anwalt.

Zur Erinnerung: bei dieser Demo im August mit über 30.000 Teilnehmern, lass es 40.000 gewesen sein, ging es nicht um Corona-Maßnahmen. Auch wenn die Querdenker von damals, Ballweg, Eckert, etc. es heute nicht mehr sagen: Die Veranstaltung auf dem 17. Juni war über mehrere Tage als „verfassungsgebende Versammlung“ deklariert. Das war kein einfacher Maskenprotest. Man wollte – in der irrigen Annahme die Bundesrepublik habe keine – dem Staat eine neue Verfassung verpassen. DAS war damals der Anlass für die von Ballweg initiierte Demo.

Markus Haintz war damals bei Querdenken integriert. Vollständig. Und auch Markus Haintz war auf der Tonspur „Das System muss weg! Die Bürger haben die Schnauze voll von diesem System!“. Er war einer der lautstarken Befürworter einer verfassungsgebenden Versammlung.

Ziel der verfassungsgebenden Versammlung ist es, jene Grundrechtsartikel zu verändern, die diesen Leuten ein Dorn im Auge sind. Das wären die Einschränkung freier Rede durch Artikel 5 Absatz 2 und die einschlägigen Strafrechtsparagraphen. Aber auch – und das ist ein Punkt der oft vernachlässigt wird: Die föderale Struktur der Bundesrepublik.

Deutschland werde zentral besser regiert, ist man der Auffassung, das mit den Landesparlamenten stört nur. Diese föderale Struktur kann aber nicht einfach durch das Parlament aufgehoben werden, dafür sorgt die sogenannte Ewigkeitsklausel. Wenn es also um ein politisches „ein Volk, ein Reich, ein Führer“ geht, dann muss das alles weg, dann muss das alles neu.

Nun, mittlerweile ist man eher auf Umsturz gepolt bei Querdenken, da hat man sich den braunen Spinnern des ominösen Tag X untergeordnet, denn Selbstdenken war dann doch zu anstrengend.

Das muss man im Hinterkopf haben, wenn es um den Rechtsanwalt Markus Haintz geht. Denn auch wenn er sich letztlich wegen einiger Querelen um Ballweg und sein Treffen mit dem KRD aus Querdenken „verabschiedet“ hat, bedeutet das noch lange nicht, das Haintz seine anti-demokratischen Bemühungen aufgegeben hat. Im Gegenteil.

Haintz ist ein Verfechter der Verschwörungsideologie der Neuen Weltordnung (NWO). Für ihn ist das kein Verschwörungsmythos, er glaubt fest daran. Deswegen ist er ja auch ein Fan von Jair Bolsonaro, den er und seine verflossene Vicky in Brasilien interviewten.

Bei Bolsonaro ist Haintz sich sicher, dass der der neuen Weltordnung im Weg steht.

Überhaupt NWO, GreatReset, Schwab, Globalisten – für Haintz sind das Wahrheiten und antisemitische Chiffren scheut er nicht. Wie jeder weiß, führen dualistisch geprägte Verschwörungsideologien am Ende immer zum Antisemitismus.

Haintz ist geschickter als mancher anderer – als Anwalt – und deswegen um so gefährlicher, denn er kennt die Untiefen des Strafrechts – auch wenn er sich in anderer Hinsicht dumm anstellt und Quatschjura produziert – und umschifft sie gekonnt. Er kennt auch den §130 StGB ganz genau … er ist ihm und nicht nur ihm ein Dorn im Auge.

Unnötig zu erwähnen, dass Haintz auch Q-Fan ist. Nein? Doch. Ooooh!

Nicht nur Vicky verstieg sich zu einem Kommentar auf Telegram über Q als Replik auf einen Artikel in der Frankfurter Rundschau, den Haintz teilte.

Noch mal für die Zunge? Für zum Draufzergehenlassen?

Zweitens sollte Herr Apetz bitte alle Beweise über die Verwicklung der Clintons und Obamas in den internationalen Kinderhandel und die Reisen nach Epstein Island oder die Geschehnisse in Haiti als Fälschung entlarven. Haben die Eliten so viel Angst vor dem Great Awakening, dass sogar eine kleine Lokalzeitung in Deutschland versucht, Q zu framen?

https://t.me/Haintz/16389

Der Redakteur der Frankfurter Rundschau solle gefälligst erstmal die Beweise widerlegen, die QAnons vorlegten. So. xD

Gerade erst teilte Haintz seinen Twitter-Followern mit, alles käme raus (er war enttäuscht, weil die GreatReset-Doku auf ntv nicht so ausfiel, wie er gehofft hatte, trotz seiner 45-sekündigen Mitwirkung.

… glaube, wir hören an dieser Stelle einfach mal auf. Es sollte klar geworden sein, dass es uns bei Haintz nicht um den Post zur Arztpraxis in Wedel allein geht. Das mit der roten Linie … nun, auf der tanzt Haintz seit geraumer Zeit herum. Und natürlich ist vieles von dem, was Haintz im Verlaufe der vergangenen fast drei Jahre von sich gegeben hat, selbst in der schlimmen Diktatur Deutschland, in der niemand mehr sagen darf, was er denkt -„zEnSuR!!1elf“ – von der Meinungsfreiheit gedeckt.

Doch gerade erst brach ein Mr. DePape in das Haus der Familie Pelosi ein. Er rief: „Wo ist Nancy? Wo ist Nancy?“ und wollte Paul Pelosi, den über 80-jährigen Ehemann der Demokratin, die als Speaker of the House an Position 2 der Präsidentschaftsnachfolge (nach der Vizepräsidentin) steht, solange festhalten, bis Nancy Pelosi auftaucht. Der Geistesgegenwart von Paul Pelosi und dem sehr genauen Hinhören einer Dispatcherin des Notrufs 911 ist es zu verdanken, dass Paul Pelosi mit Schädelbruch „davonkam“, den ihm der Typ mit einem Hammer zufügte.

DePape, das fanden US-amerikanische Medien heraus, teilte auf seinen Kanälen Verschwörungsmythen zu 9/11, zur NWO, zum GreatReset, zum 06. Januar 2021, dem Tag an dem das Capitol in Washington angegriffen wurde. Er teilte Q, er teilte seine Verehrung für Trump und MAGA, er teilte antisemitische Pamphlete und nutzte antisemitische Codes wie „Globalisten“ und „globale Eliten“.

Er teilte die Inhalte, die Haintz auch teilt. Nur wird Markus Haintz nicht irgendwen angreifen. Er kennt den Begriff stochastischen Terrorismus, er weiß, wie er vorgehen muss, um seine Schäfchen zu motivieren und die Hände weiter in Unschuld zu waschen.

Er stellt doch nur Fragen …. und teilt doch nur … unreflektiert, wie er später immer sagen wird: „Da hab ich nicht richtig gelesen“ …

Das, meine Lieben, sollten jeder im Hinterkopf haben, der sich dazu berufen fühlt, Haintz zu interviewen, ihm „eine Bühne“ zu bieten und den Konsens zu suchen. Es gibt Dinge, die man über Markus Haintz wissen muss, damit man von ihm nicht vorgeführt wird. Es gibt Informationen, mit denen man ihn vorführen muss. Immer wieder. Man muss ihm das vorhalten können. Man muss wissen.

Haintz ist nicht so, wie er sich als Quatschjurist und auf Twitter gibt, er ist nicht so, wie er sich in netten Plauderchats gibt oder vor Gericht, wenn er denn erscheint.

Haintz ist schlimmer. Markus Haintz ist nicht „in den Mainstream“ reintegrierbar. Nicht so, wie Journalisten und Anwälte oder Teile der Mehrheitsgesellschaft das meinen.

Klar, er möchte in den Mainstream. Aber nach seinen Vorstellungen, mit seinen Narrativen und zu seinen Bedingungen.

Haintz möchte auch nicht in die Mehrheitsgesellschaft reintegriert werden. Er weiß, dass es für ihn kein Zurück mehr gibt. Er möchte eine neue Mehrheitsgesellschaft erzwingen, mit Lügen, Propaganda und Verschwörungsideologien.

Haintz will das Land brennen sehen und dann auf der Asche neu aufbauen. Da ist er sich mit der AfD einig. Er sagt es nur nicht auf Parties und postet es nicht in diesem Wortlaut. Aber er wähnt sich in einer Diktatur und rät auf Demos dazu, sich auf das Widerstandsrecht nach Artikel 20 Absatz 4 Grundgesetz zu berufen.

Wer Markus Haintz länger verfolgt als zwei Wochen und in der Verhandlungspause, der sieht, wohin sein Weg seit Jahren führt. Und deswegen sollte jeder Journalist sich 3x überlegen, was er tut, jeder Anwalt 5x – bevor er Haintz zum Livechat einlädt.

Und deswegen ist Haintz ein Target. Nicht, weil Markus Haintz diesen einen Post repostet hat.

Sondern, weil er ein Demagoge ist.

Ich für meinen Teil bin der Meinung, daß es nicht zum Begriff der Demokratie gehört, daß sie selber die Voraussetzungen für ihre Beseitigung schafft.

Ja, ich möchte weiter gehen.
Ich möchte sagen: Demokratie ist nur dort mehr als ein Produkt einer bloßen Zweckmäßigkeitsentscheidung, wo man den Mut hat, an sie als etwas für die Würde des Menschen Notwendiges zu glauben.

Wenn man aber diesen Mut hat, dann muß man auch den Mut zur Intoleranz denen gegenüber aufbringen, die die Demokratie gebrauchen wollen, um sie umzubringen.

– Carlo Schmid, einer der Väter des Grundgesetzes, in seiner Rede im Parlamentarischen Rat am 8. September 1948

Oh, und BTW: Wir haben natürlich nie, zu keinem Zeitpunkt seine Privatadresse veröffentlicht. Auch nicht 2021. Eine klare Lüge von Haintz. Doch die fällt kaum noch ins Gewicht.