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Sandy Hook und Infowars: Alex Jones zu 1.44 Milliarden Dollar Schadensersatz verurteilt (Updated)

Eine Jury im US-Bundesstaat Connecticut sprach den Familien von 8 Opfern und einem FBI-Agenten im Oktober 965 Millionen Dollar Entschädigungszahlungen zu. Nun hat eine Richterin 473 Millionen Dollar Strafschadensersatz draufgepackt.

Dieser Artikel erschien bereits am 12. Oktober 22 mit Informationen zum Jury-Urteil, er wurde um neue Meldungen ergänzt. Ursprünglich enthielt der Artikel nur Informationen zu dem Jury-Urteil aus dem Oktober mit dem compensatory damages Urteil über 965 Millionen.

Eine 6-köpfige Jury im US-Bundesstaat Connecticut hat 8 Familien, deren Kinder Opfer des Massakers an der Sandy Hook Elementary School wurden, sowie einem FBI-Agenten im Oktober insgesamt Entschädigungszahlungen (compensatory damages) in Höhe von 965 Millionen Dollar für durch Jones‘ falschen Behauptungen zu dem Massaker erlittene Schäden zugesprochen.

Jones wurde wegen Verleumdung verurteilt, nachdem er jahrelang die Schießerei fälschlicherweise als Schwindel bezeichnet und die Familien der Opfer beschuldigt hatte, als Schauspieler an dem Komplott beteiligt zu sein. In der Folge wurden die Familien persönlich und online bedroht. Er nutzte seine Plattform Infowars, um diese Lügen zu verbreiten.

Am gestrigen Donnerstag nun, fast genau einen Monat später, verhängte die Richterin Barbara Bellis in dem Fall einen zusätzlichen Strafschadensersatz (punitive damages) in Höhe von 473 Millionen Dollar. Damit erhöht sich die den Familien der Opfer zugesprochene Summe auf 1.44 Milliarden Dollar.

„Die Akten stützen eindeutig das Argument der Kläger, dass das Verhalten der Beklagten vorsätzlich und böswillig war und aufgrund ihrer Infrastruktur, ihrer Möglichkeiten, Inhalte zu verbreiten, und ihres großen Publikums, zu dem auch die Infokrieger gehören, mit Sicherheit Schaden anrichten wird“, schrieb die Richterin in dem 45-seitigen Urteil.

Christopher Mattei, ein Anwalt der Sandy-Hook-Familien, sagte, er hoffe, dass der Preis eine Botschaft an Verschwörungstheoretiker sende, die von Lügen profitieren. Das Gericht habe das „vorsätzliche, böswillige … und abscheuliche“ Verhalten von Herrn Jones und seinen Geschäftspartnern anerkannt“, sagte Mattei in einer Erklärung.

Jones kündigte an, in Berufung zu gehen. (Quelle)

Zu der Frage, ob auch in Connecticut die punitive damages gedeckelt werden, schreibt AP:

The punitive damages include about $323 million for the plaintiffs’ attorney fees and costs and $150 million for violations of the Unfair Trade Practices Act […] there is no cap on punitive damages for violations of the Unfair Trade Practices Act. „

https://apnews.com/article/entertainment-shootings-business-connecticut-alex-jones-c6d0563dc17e7bfa83a881b44e7b9eec

Also nein. Würde aber ohnehin nur den Strafschadensersatz betreffen, nicht den normalen.

Jones und seine Unternehmen wurden in bei einem Prozess in Texas auf 135 bis 270 Millionen Dollar geschätzt. Einen Teil davon soll er bereits in Sicherheit gebracht haben.

Es ist nämlich nicht die erste Verurteilung. Bereits im August wurde Jones zu einem hohen Schadensersatz in derselben Sache mit anderen Klägern in einem anderen Bundesstaat verurteilt.

In der Entscheidung der Jury wurde das Geld unter 15 Klägern aufgeteilt: 14 Angehörige von acht Sandy-Hook-Opfern und William Aldenberg, ein von Jones‘ Anhängern angegriffener FBI-Agent. Die Geschworenen sprachen den Klägern unterschiedliche Beträge zwischen 28 und 120 Millionen Dollar zu. Jones Anwalt kündigte an, in Berufung zu gehen.

Am Vormittag des 14. Dezember 2012 starben beim Amoklauf an der Sandy Hook Elementary School in der Kleinstadt Newtown insgesamt 28 Menschen, darunter 20 Kinder, sechs Angestellte der Grundschule sowie die Mutter des Täters. Der Täter, der 20-jährige Adam Lanza aus Newtown, erschoss sich anschließend selbst.