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Coronaleugner und Schwarze Wahrheiten

Einige Coronaleugner-Gruppierungen gehen verstärkt dazu über, in Schutzanzügen durch die Straßen zu laufen, um Aufmerksamkeit zu erregen.

Sie sehen ein bisschen aus wie Ghostbusters nach der Wurmkur, wie sie da dick bemaskt und in weißen Schutzanzügen rumrennen. Doch hinter diesen Flashmobs steckt eine perfide Strategie: Die Schwarze Wahrheit.

Das Konzept (verkürzt): Die Maske ist zwar ein Streitpunkt, aber es ist das „Symbol der Herrschenden“. Das müsse man ihnen nehmen, indem man überzogen mehr und härtere Maßnahmen fordert und eben überspitzt in Schutzkleidung durch die Stadt wandert.

So, das ist das Kalkül dahinter, würde man den Bürgern die Absurdität der Maßnahmen vor Augen geführt, Medien und Exekutive könnten schlecht darauf reagieren, da ja nicht die Abschaffung der Maßnahmen gefordert wird, sondern die Verschärfung.

Klingt wirr? Könnte aber funktionieren. Wenn sich die Menschen über diese Typen und ihre Forderungen aufregen und die Medien berichten, dann erscheinen die herkömmlichen Coronaleugner normal – und der Kampf gegen die Maske ist ihrer…

Dazu muss man sich klarmachen, wie Medien und „soziale Medien“ funktionieren. Es braucht keine fröhlichen Veranstaltungen und keine tiefschürfenden Argumente, um dort prominent aufzutauchen. Es braucht beeindruckende Bilder und plakative Botschaften. Über Bilder, Symbole und Botschaften müssen die Querdenker die Kontrolle gewinnen. Besser spät als nie. Und zwar indem sie diese selbst anbieten. Aber nicht viele verschiedene, sondern genau ein Bild, ein Symbol, eine Botschaft.

Und:

Damit die Botschaft im Fall der Querdenker nicht ignoriert wird, muss sie für den Gegner unwiderstehlich sein. Und wie? Es muss seine eigene Botschaft sein! Und zwar in maßlos überspitzter Art. So dass die Gegner gezwungen sind, sich selbst davon zu distanzieren, und diese Position nicht mehr besetzen können. Der Hase kommt ins Ziel, doch der Igel ist schon da.

[…]

Die grundsätzliche Logik lautet: Die Polizei fordert Masken? Okay, können sie haben! Alle Demonstranten tragen schwarze Masken. Nicht nur im Laufen, nein auch im Sitzen. Die ganze Zeit. Wenn wir vor Gericht dagegen klagen, dann weil die Auflagen der Polizei viel zu lasch sind. Wir klagen für härtere Auflagen. Wir sind noch viel extremer als die Gegenseite und spiegeln damit ihren Extremismus. Die Regierung fordert Masken beim Einkaufen? Wir fordern Masken beim Essen! Sie fordern Masken an der frischen Luft? Lächerlich! Wir fordern Masken auch im Bett!

Nehmt den Herrschenden das Herrschaftssymbol

Die Maske ist sachlich nicht der einzige Streitpunkt, sie ist noch nicht mal der wichtigste. Aber sie ist das gut sichtbare politische Symbol dieses Konflikts. Bislang ist sie jedoch das Symbol der Herrschenden. Die Protestbewegung muss es den Herrschenden wegnehmen. Die Maske muss das neue Symbol der Demos werden. Und zwar das einzige.

Das Konzept kann aber nur aufgehen, solange es niemand kennt.

Wenn alle Bürger und die (Sozialen) Medien Bescheid wissen, ist es ein leichtes, die Männeken in ihren Anzügem einfach zu ignorieren. Ihre überzogenen Forderungen nicht zu erwähnen. Ihren Aufzug auszulachen.

Sieht halt aus wie der Betriebsausflug der Lackierer-Innung, wenn die so durch die Gegend rennen. (Über echte Lackierer nicht lachen, bitte, das sind prima Leute.)

Und nennt es nicht verrückt, dann seid Ihr schon darauf hereingefallen. Verrückt sind nicht die Anzüge, sondern die Pfeifen, die drinstecken.

Hier geht es zum Originalartikel über „Schwarze Wahrheiten“.

Und auch vielen Dank an Vitus Studemund, der auf Twitter darüber aufklärt (Thread auf Twitter via TheReaderApp, mit Bildern aus Aachen.)