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Die Eingesellnerten und das Gas

Heute hat Martin Sellner mit einigen seiner „Freunde“ das Gelände von Nordstream 2 „gestürmt“. Sie wollten „die Pipeline öffnen“.

Es ist manchmal einfach nur lustig, die Dummheit in ihrem Wirken zu beobachten. Wenn Menschen zu verblendet sind, um die einfachsten Zusammenhänge zu verstehen, und/oder zeitgleich ihre eigenen vollverdummten Follower und Spendenschafe befriedigen wollen, dann kommt sowas dabei heraus:

„Wollen die Pipeline öffnen!!“

Haha.

Nein, Sellner und seine „Freunde“ haben weder Nordstream 2 in Betrieb genommen, noch wären sie dazu in der Lage gewesen.

Seit Tagen wird berichtet, das Gazprom an der Grenze zu Finnland Gas offen sichtbar abfackelt, das sie über Nordstream 1 nicht nach Deutschland schicken wollen. 4,3 Millionen Kubikmeter Gas am Tag verbrennen da. Durch Nordstream 1 schickt Russland seit Wochen nur knapp 20% der Gasmenge, die möglich wäre. Russland benutzte zahlreiche Ausreden für diese massive Drosselung: Wartung, fehlende Turbine (eine von fünfen, die an der Pipeline eingesetzt werden), eine unglaubwürdiger als die andere.

Doch Sellner und seine Identitären Spinner wissen es natürlich besser, don’t they? Es reicht, einfach die Pipeline zu öffnen. Dann fließt das Gas wieder. Sellner als der Retter der Gasversorgung?

Die Pipeline steht unter Druck, da ist tatsächlich Gas drin, eine sogenannte Testbefüllung mit technischem Gas. Man hätte natürlich Ballons damit füllen können. Vielleicht wollte Sellner ja das?

Sigmar Gabriel wollte das Gas ja auch schon beschlagnahmen, was von Experten als unsinnige Idee angesehen wurde. Aber Sellner ist eben noch einen Happen dümmer.

Von den diplomatischen und politischen Folgen in Europa einmal abgesehen: Russland liefert nicht. Das ist die einfache Wahrheit. Und Putin weiß ganz genau, dass es in Deutschland einen ganzen Haufen „nützlicher Idioten“ (nein, das ist kein Ableismus) gibt, die ihm nur allzu gern die Nase in den Hintern stecken um sie von seinem Gas wärmen zu lassen.

(Nein, wir verlinken den Kanal nicht. Wir sind ja nicht die Berliner Zeitung, die wir im Übrigen auch nicht verlinken..)

Das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet:

Gegen die Eindringlinge werde nun unter anderem wegen eines Verstoßes gegen das Versammlungsrecht ermittelt. Das Verfahren werde der Staatsschutz übernehmen. In sozialen Medien kursierten Videos der Aktion. In einem fordert der rechte Aktivist Sellner einen Volksentscheid über die Energiepolitik in Deutschland. Er kündigte zudem an, dass die Aktivisten selbstständig die Pipeline öffnen wollten: „Wenn sie kein Gas geben (Anm. d. Red.: gemeint ist die Bundesregierung), dann geben wir Gas. Wir sind heute hier, um Nord Stream 2 aufzudrehen.“

https://www.rnd.de/panorama/nord-stream-2-rechte-aktivisten-um-martin-sellner-stuermen-gelaende-in-lubmin-LVLAEJNT4VHH3LZWAE7UVCCWJQ.html

Versammlungsgesetz?

„Eine Gruppe von etwa 15 Personen hat versucht, auf das Gelände zu gelangen. Sie konnten den ersten Sicherheitszaun überwinden, wurden dann aber vom Sicherheitspersonal von Nord Stream 2 bis zum Eintreffen unserer Kräfte aufgehalten“, so die Sprecherin.

Okay, mal ernsthaft: Nordstream 2 ist eine Anlage der kritischen Infrastruktur. Das Erstürmen einer solchen Anlage darf dann einfach mal genauso mit aller Akribie verfolgt werden, wie unser kleiner Rosneft Hack. Richtig, BKA?

Gleiches Recht für alle.

Sellner ist schon seit seiner Teenager-Zeit im rechten Lager aktiv. Der Rechtsextremist und österreichischer Co-Chef der Identitäeren Bewegung fiel bislang durch das Kleben von Hakenkreuzaufklebern an Synagogen und seinen Kontakt mit dem Attentäter von Christchurch und seine Aktivitäten bei „Defend Europe“auf – ansonsten nur durch große Klappe, heiße Luft, tote Fliegen und Agitation.

Die letzten vier Punkte gelten auch für diese Aktion.

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