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Russische Staatsmedien und die Hilfsgüter

Bei uns verbreiten KlaTV und Co die Fake News – in Putins Russland die Staatsmedien

This article is available in english: Russian State Media and the relief supplies

Es wird niemanden wundern, dass die Bevölkerung in Russland nicht die Bilder zu sehen bekommt, die wir sehen, Bilder von zerstörten Wohnblöcken in ukrainischen Städten und die eines Angriffs auf eines der größten AKW auf dem europäischen Kontinent (das Feuer sei gelöscht, von den Russen besetzt, alle 6 Reaktoren seien intakt und es sei keine Strahlung ausgetreten wird berichtet). Stattdessen bekommen sie in den staatlichen Programmen zu sehen, dass russische Soldaten angeblich Hilfsgüter in die Ukraine liefern, wie Nick Robertson von CNN gerade berichtete.

Die russische Führung ist sehr engagiert, wenn es darum geht, das eigene Narrativ einer „Spezialoperation“ und des „aufgezwungenen“ Kriegs zu verbreiten. Putin ist so darauf bedacht, dass keine „falschen“ Bilder zu den Russen gelangen, dass er auch vor Verboten von News Outlets und Inhaftierungen von Journalisten nicht zurückschreckt. Gerade vor kurzem wurden mit Ekho Moskvy und Dozhd unabhänigige Sender geschlossen, weil sie nicht dem russischen Narrativ folgen wollten.

Die Wahrheit über den Krieg in der Ukraine will Putins Regime in den Gulag verbannen: Ein neues Gesetz, das gerade in Vorbereitung ist, droht mit Gefängnisstrafen von bis zu 15 Jahren für die Verbreitung dessen, was das Regime „Fake News“ nennt. Denn Fake News darf in Russland nur Putin. Und die Bilder, die seine Staatsmedien zeigen, folgen seiner Linie.

Die Putin-Linie, das bedeutet, man zeigt nicht solche Bilder vom Krieg, sondern von Gabelstaplern, die Paletten mit Waren durch die Gegend fahren, angeblich in der Ukraine. Für russische Staatsmedien völlig normal. Nach der Great Firewall of China haben wir nun auch einen digitalen Eisernen Vorhang.

Russische Fakes nicht nur in Russland

Doch das reicht Putin nicht. Dass sich Putins Fake-News-Maschine nicht mit Russland zufriedengibt bei diesen nicht existenten Hilfslieferungen, haben die Twitter-Accounts @__investigate__ und @nilmonro1 herausgefunden.

Der Twitter-Account der russischen Botschaft in Spanien veröffentlichte gestern einen Tweet über die angeblichen Hilfslieferungen.

achivierte Version unter https://archive.ph/96b53

Der Tweet Text sagt:

Russisches Militär liefert 30 Tonnen humanitäre Hilfe an ukrainische Zivilisten.

Nein, tut das russische Militär nicht. Jedenfalls nicht mit diesen LKW, denn mindestens das Bild mit den LKW steht nicht im Zusammenhang mit der Ukrainie. Es stammt aus dem Jahr 2020. Und es wurde hier gefunden:

Eine Täuschung … völlig normal für Putins Russland. Denn in Russland soll niemand wissen, dass Russland scharf schießt, keine Fluchtkorridore für die Zivilbevölkerung schafft und auch keine Hilfsgüter liefert. Was Putin als „Spezialoperation zur Entwaffnung und Entnazifizierung der Ukraine“ bezeichnet, ist ein brutaler Angriffskrieg mit Opfern unter der Zivilbevölkerung und sehr viel Leid.

Leider ist es so, dass das Erkennen von Fake News wirklich Mühe macht. Und Arbeit. Es reicht nicht, einmal Google anzuwerfen und man hat alle Wahrheiten der Welt. Das mag einem „selbstdenkenden“ Querdenker genügen, aber es ist nicht die Wahrheit. Man findet viel Lüge und Irreführung im Internet.

Doch die Bevölkerung Russlands hat derzeit keine Möglichkeit, Bilder und Nachrichten zu verifizieren, denn Plattformen wie Twitter werden in Russland derzeit eingeschränkt. Und so sind die Russen den Lügen des totalitären Regimes hilflos ausgeliefert.

Genau deswegen ist es so wichtig, dass wir alle gemeinsam diesen digitalen Eisernen Vorhang durchbrechen. Wir alle, nicht nur wir Anons. Weltweit.