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„Hall of Shame“: Yale-Professor führt Liste von Unternehmen, die weiter in Russland arbeiten

Hunderte westlicher Unternehmen und Konzerne haben Lob für ihren Rückzug aus Russland geerntet, auch wenn dies mit Umsatz- und Gewinneinbußen verbunden ist. Doch es gibt auch eine andere Gruppe.

„Subway“ hat gut 450 Restaurants in Russland. Alles unabhängige Franchise-Nehmer, auf die sie keinen direkten Einfluss haben. Laut LA Times teilte Subway mit:

“We don’t directly control these independent franchisees and their restaurants, and have limited insight into their day-to-day operations.”

Andere Unternehmenwie Koch Industries, die mehrere Fabriken in Russland betreiben, oder Renault mit 40.000 Arbeitnehmern und 10% Verkaufsanteil berufen sich auf die Arbeitnehmer. „Wir lassen unsere Arbeitnehmer nicht im Stich“, heißt es dann. Oder ihr Geld, wenn wie bei BNP Paribas knapp 3.3 Milliarden Dollar in Russland angelegt sind.

Jeffrey Sonnenfeld, Wirtschaftsprofessor an der Universität Yale sieht das anders. Anspielungen auf das Wohlergehen ihrer Mitarbeiter, so Sonnenfeld zur LA Times, seien

„ein Deckmantel für Feigheit. Es ist kein echter humanitärer Impuls, es wird nur so umgedeutet. Das sind leere, zynische Botschaften, in denen es darum geht, Flüchtlingen aus der Ukraine ein paar Groschen zu geben und zu sagen, dass man mit Herz und Verstand bei ihnen ist.“

https://www.latimes.com/business/story/2022-03-17/these-businesses-havent-left-russia

Was die Franchise-Unternehmen betrifft, so argumentiert Sonnenfeld, sie könnten ihre Franchise- oder Lizenznehmer auskaufen und Russland auf diese Weise verlassen.

Sonnenfeld und sein Team sammeln Antworten von Unternehmen, denen sie eine Anfrage zu den Russland-Geschäften schickten und ordnet sie in zwei Kategorien: diejenigen, die sich irgendwie zurückziehen aus Russland – und die anderen.

Sonnenfelds Aufzählung listet 37 Unternehmen, die ihr Geschäft oder ihre Beteiligungen in Russland weiterbetreiben – darunter Kranhersteller Manitowoc, BNP Paribas und CreditSuisse, Raiffeisen, Renault – oder aber nicht öffentlich Stellung nehmen, wie Cloudflare, Bose und Emirates Airlines.

165 Unternehmen haben hingegen ihre Geschäfte oder Lieferungen nach Russland eingeschränkt, ganz oder teilweise aufgegeben oder haben sich komplett zurückgezogen.

Die Liste wird ständig aktualisiert, sie ist online als Excel-Sheet verfügbar, den Stand von heute haben wir heruntergeladen.

Die Unternehmen, die weiterhin Geschäfte machen, sind ab Seite 49 aufgelistet.