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OCG/KlaTV OpTinfoil

Betet und arbeitet

aber vergesst nicht: Geld stinkt auch nicht.

Bete und arbeite, so lautet die Devise in der OCG, der Organischen Christus Generation, des Ivo Sasek, der auch KlaTV betreibt. Aber so ganz nebenbei stinkt Geld für Familie Sasek auch nicht.

Familie Sasek, Ivo, Anni und Kinder, gehen bekanntermaßen keiner geregelten Arbeit nach. Also zumindest nicht der Art Arbeit, die man als sozialversicherungspflichtig einstufen könnte. Sie sind quasi selbstständige Unternehmer. Oder Freiberufler. Oder sowas.

Offiziell arbeiten wohl alle Saseks und Leute wie Bettina B. für freie Kost und Logis. Das Panorama-Zentrum, das Café im Panorama-Zentrum, der YouTube-Channel KlaTV, die Websites, alles das gehört Ivo Sasek. Seine Kinder, Lois, Elias, Jan Henoch, haben für bestimmte Aufgaben Vollmacht von Ivo erhalten. So verlautbart es jedenfalls eine Mail an den Steuerkommissär, der mal nachgefragt hatte.

Doch woher bekommt Familie Sasek Geld?

Wie das so ist – als Führer einer Sekte hat man seine Möglichkeiten.

„Du sollst unbedingt von allem, was die Saat auf deinem Feld jedes Jahr hervorbringt, ein Zehntel abgeben “

5. Mose 14:22

Nein, niemand von Anonymous hat eine Aussage von Ivo zum „Zehnten“ und zu Spenden gefunden. Es gibt nur Aussagen von diversen Aussteigern, dass Spenden der Mitglieder gewünscht, erwartet oder gefordert sind. Bei der OCG zählt vordergründig die Arbeit für den Organismus.

Doch auf den Servern der OCG fanden sich dazu einige interessante Daten. In diesem Fall waren es MySQL-Datenbanken, die Anonymous sofort gedumpt hat. Eine der Tabellen listet E-Mail-Adressen und Beträge in Euro, Franken und anderen Währungen auf und hatte „spenden“ im Namen. Diese Datenbank-Tabelle war dafür gedacht, dass Familie Sasek sich über den internen Skyfax-Newsletter (Infofluss) für die liebe Spende bedanken kann.

Beachtlich dabei ist, dass die Tabelle Beträge ab Dezember 2019 nennt und ausschließlich OCG-Mitglieder aufgeführt sind. Das ist in der folgenden Grafik zu erkennen an den „Mail“-Adressen, @ch.4, @ch.3, etc., in der Tabelle selbst finden sich auch @d.9, @d.4 und ähnliche Adressen für Spender aus Deutschland. Diese Adressen werden für das interne Skyfax-System verwendet. Normale E-Mail-Adressen finden sich hier nicht.

Auszug aus der Tabelle, in der Spender für ein Dankeschön aufgeführt werden. Die Spalten sind ID, Mailadresse intern, Vorname(n), Anrede, Betrag, Geschlecht und ID des Newsletters, in dem man sich bedankte.

Der Zehnte? Natürlich mag niemand glauben, dass es Schweizer gibt, die nur 1.500 CHF im Jahr verdienen und davon auch noch 150 CHF an die OCG abgeben. Es gibt auch Personen, die nur 50 CHF gaben. Aber die fast 700 Einträge allein in der Tabelle (ab Dezember 2019 bis Juni 2020, als die DB gedumpt wurde) sprechen von einer ziemlich hohen Spendenwilligkeit unter den Mitgliedern. Und nicht genannt ist der Zeitraum. Spendet der eine monatlich, andere jährlich?

Während im obigen Screenshot 2.000 CHF der höchste Betrag ist, so ist es längst nicht der höchste insgesamt. Die Bandbreite der Spendenbeträge ist groß, von 50 bis 15.000 ist so ziemlich alles dabei.

Bei den Beträgen kann sich Familie Sasek eigentlich nicht beschweren. Aber ist ja alles für die Sache. Sie sind ja im Namen des Herrn unterwegs… und das ist ein schnieke gefüllter Klingelbeutel.

Lustig bei der OCG: die gesamte OCG vertritt nach außen hin, sie würden ja alles umsonst und gratis und so gerne geben – Spenden von Externen würden nur ausnahmsweise angenommen (auf Nachfrage ziert man sich bei der OCG, Spendenwillige erhalten jedoch immer die Nummer eines Spendenkontos – passend zum Land des Spenders). Aber innerhalb der Gemeinschaft fließt natürlich ordentlich Geld und – weit wichtiger noch – Arbeitskraft. Doch dazu später mehr.

Wie viel Geld die Familie bewegt, haben Anonymous Aktivisten anhand von E-Mail der Tochter Lois sehen können. PostFinance-Mitteilungen zu Buchungen auf Lois Saseks Konto aus dem Jahreswechsel 2018/19 wurden gefunden. Auch da tauchen lustige Beträge als Eingang auf…

Oder anders zusammengestellt:

Gut, sind andere Jahre, andere Zeiten, aber dass die Saseks jetzt arme Menschen wären … nur von Luft und Liebe und Licht leben …

Wir hatten im Übrigen schon einmal kurz über Lois Konto berichtet, über eine der kleineren Gutschriften. Damals hatte sie kurz danach in einem internen Skyfax an die Mitglieder versucht zu beruhigen. Sah dann so aus (gelb eingerahmt und unvergessen).

Hast Du die 15.000 Franken auch selbst einbezahlt, Lois? Damit du ein bisschen Geld auf dem Konto hast?

Natürlich wissen wir nicht, wofür diese Gelder insgesamt gedacht sind. Anonymous kontaktiert die Spender nicht – und sie wären uns gegenüber wohl auch eher nicht zu einer Stellungnahme bereit. Es gibt wohl eine Art Kriegskasse, in die Mitglieder einzahlen sollen, um Rechtsbeistand für Mitglieder bezahlen zu können. Aber ob alles Geld dorthin fließt, ist zweifelhaft. Denn was hat all das Geld auf Lois privatem Konto zu suchen?

Doch Geld ist nicht alles.

Arbeitskraft ist auch eine Spende

… und Sachspenden gehen ja auch. Zum Beispiel im Falle von tobi@d.6, der zwar nur 80 Euro gespendet hat, aber einen Server für KlaTV bezahlt.

Sachspenden sind auch Spenden. Das weiß auch Peter, der die Serverkosten „SEHR, SEHR gerne“ trägt.

Und so geht es von Server zu Server. Fast die gesamte Infrastruktur der Sekte und von KlaTV wird von Spendern finanziert.

Überhaupt: So eine Sekte braucht Geld nur an den Außenschnittstellen. Da wo zum Beispiel Serverkosten anfallen, die nicht von den Mitgliedern bezahlt werden. Oder dort wo Autos betankt und der ein oder andere Saal gemietet werden muss. Essen für Veranstaltung übernimmt der OCG-eigene Catering-Service, bestehend aus Mitgliedern, die das Essen teilweise von zu Hause mitbringen.

Sowas versucht man in dieser Sekte eben intern zu regeln. Alle KlaTV-Beträge werden von Sektenmitgliedern recherchiert, erstellt, produziert, beworben. Ivo bezeichnet das als „ehrenamtliche Arbeit“, und wenn diese Videos gelöscht werden, dann ist das für ihn ein potenzieller Milliardenschaden.

Doch auch in anderen Bereichen geben die Sektenmitglieder ihre ganze Arbeitskraft. So zum Beispiel, wenn bei Ivo auf dem privaten Balkon das Lattenrost gereinigt und repariert werden muss.

Auftragszettel an die „Gemeinde“, Original-PDF stammt von OCG-Server

Oder wenn bei den Saseks mal ne Lampe nicht angeht.

Oder wenn es in der Wohnung von Mitarbeiterin Zita mal nicht funkt.

Oder wenn – so ganz allgemein – die gesamte Wohnung eines Mitglieds der Sasek-Familie hergerichtet werden soll.

Oder überhaupt…

Bei dem hier ^^ in den Auftragszetteln genannten „Neoplan“ handelt es sich übrigens um einen Doppeldecker Reisebus, der nach Angaben von Aussteigern – die wir hier aus Sicherheitsgründen weder nennen noch verlinken – von Mitgliedern der Sekte für Ivo zu einem Wohnmobil ausgebaut wurde. Es ist der vordere der beiden …

Dieser Bus, so wird berichtet, ist mit zusätzlichen Wassertanks und Solarpanels ausgestattet, damit Ivo lange autark überleben kann. Ergebnis des freiwilligen, unentgeltlichen, ehrenamtlichen Werks von Ivos fleißigen Arbeitsbienchen.

Fazit: Sektenführer müssen nicht am Hungertuch nagen, sie müssen nicht in Höhlen mit Fellen vor dem Eingang wohnen. Sie müssen nur geschickt führen. Dann nämlich lassen die Schäfchen Geld und Arbeitskraft rüberwachsen.

Tjaja, auch Bhagwan ließ in seinem Osho die Sannyasin für sich arbeiten – und hatte angeblich 93 Rolls Royces. Kapitalisierung des Seelenheils – beliebt bei den großen und kleinen „Hirten“ unserer Zeit.