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Medienportal „FreeDoLine“: Hintermänner und Finanzierungsrunden

Verbreiter alternativer Fakten planen ein Medienportal für ihresgleichen, verankert im Ausland. Zur Finanzierung stehen Akteure vom rechten Rand in den Startlöchern, Leute aus Werteunion und AfD, mit teilweise sehr braunem Background.

Erich Hambach ist eine Art Tausendsassa … er tanzt auf vielen Hochzeiten. Ob Menschen machen Mut, Hambacher Kulturförderverein e.V. oder eben bei der „Projektleitung“ für das Medienportal „FreeDoLine“, er ist extrem gut vernetzt und auf seine Freunde kann er sich verlassen.

Zwei dieser „guten Freunde“ von Martina und Erich Hambach sind sicherlich Dr. Gernot Mörig und Frau Astrid aus Prien am Chiemsee. Gernot Mörig ist kein gänzlich unbekannter Name. Auch seine Kinder Wiebke und Arne tauchen in unserem Blickfeld ab und zu auf. Doch langsam und der Reihe nach.

Am 17.08.2021 traf sich Erich Hambach mit einigen Leuten, das Treffen diente unter anderem der Vorbereitung eines weiteren Treffens mit potientiellen Investoren. Er schrieb dazu in einer Nachbereitung an seine Mitstreiter Kayvan Soufi-Siavash – the con artist formerly known as Ken Jebsen – (Stiftungsrat Department of Change, Apolut, Ex-„Ich habe telefoniert“-KenFM), Olaf Kretschmann (FreeDoLine-IT, „Rundfunkbeitragswiderstand“), Lena Lampe (Stiftungsrätin Department of Change, Geschäftsführerin Apolut) [1]:

Der Initiator, ein guter Freund von uns, Dr. Gernot Möhrig [sic!] hat für den 9.10. die Investorenrunde geladen es werden rund 25 Leute sein, darunter extrem potente Menschen in Finanzdingen. Der jüngste davon ist Anfang vierzig, einige der sehr Reichen Ende 70 und Anfang 80 (keine Kinder und die wollen sinnvolle Projekte fördern). Der Altersschnitt wird wohl bei Mitte/Ende 60 liegen.

Keine Kinder, na wenigstens sind sie in Finanzdingen „potent“ … denn darauf kommt es Erich an. Er schreibt weiter:

Überwiegend Patrioten (Max Ott [gemeint ist Max Otte, Werteunion, Anm. d. Red.] ist in der Rund [sic!] z.B. sehr gut gelitten) und wie erwähnt politisch eine Mischung aus CDU-Werteunion und AfD,…

Dort werden wir nach meiner Einschätzun [sic!] sicherlich gut punkten und Finanzmittel einwerben können.

Deshalb war die Runde gestern wichtig, da wir auch viel über die Zielgruppe der Investoren die wir ansprechen werden erfahren haben.[sic!]

Sick! Leider sind die Informationen zu diesem Treffen – es wurde die „5. Düsseldorfer Runde“ genannt – recht spärlich, was die Teilnehmer betraf. Und doch gibt es den Entwurf eines Dankesschreiben aus der Feder des Herrn Mörig[2]:

Handschriftliche individuelle Ansprache ….

Auch im Namen von Astrid möchte ich mich noch einmal ganz herzlich für Eure aktive und konstruktive Teilnahme an unserer ‚5.Düsseldorfer Runde‘ bedanken. Es freut uns sehr, dass dieses Mal die positive Resonance wirklich außergewöhnlich hoch gewesen ist. Dies lag, neben dem privat, fast familären Charakter, natürlich in erster Linie an den vorgestellten Projekten bzw den entsprechend starken Referenten, denen ich hiermit für ihr Engagment nochmal besonders danken möchte.

Und dass sich – unmittelbar nach einem anstrengenden Bundestagswahlkampf – der Bundessprecher der AFD, Tino Chrupalla selbst ins Auto setzt, um vor einem kleinen privaten Kreis völlig unkompliziert und glaubwürdig ‚Rede und Antwort‘ zu stehen, um am nächsten Morgen in aller Frühe wieder über Görlitz nach Berlin zu fahren, ist wahrlich nicht selbstverständlich gewesen!

So konnten wir unsere drei bekannten Ziele: sich schlicht und einfach im Kreise niveauvoller Patrioten wohl zu fühlen, unser Netzwerk in viele Dimensionen zu erweitern und schließlich gute Projekte zu unterstützen, wieder opimal umsetzen.

Da wir bei den letzten Treffen jeweils konkrete Bankkonten angegeben hatten, sind in diesem Jahr im Nachhinein einige Freunde etwas verunsichert gewesen, in welcher Form sie in die vorgestellten Projekte investieren können.

Dies ist möglich, indem Ihr in direkten Kontakt mit den Protagonisten tretet, um konkrete Möglichkeiten der Unterstützung abzusprechen:

Kontaktdaten ….

Darüber hinaus könnt Ihr Euch natürlich auch der bekannten Bankverbindung bedienen:

Kontoinhaber: Ute&Thomas GXXXXXX, IBAN: DE77 XXXX XXXX XXXX XX [Unkenntlichmachung durch uns, Anm. des Autors], BIC: PBNKDEFF, Postbank Hannover

und mit dem Vermerk: ‚NICE-TV‘ oder ‚FreeDolin (Plattform)‘ für eine definierte Zuordnung sorgen.

Ich freue mich auf die nächste ‚Düsseldorfer Runde‘ mit Euch am 15.10.2022 in Potsdam.

Herzliche Grüße

Unterschrift

Erich schickte denn auch sofort seine Kontaktdaten, das Stiftungskonto sei ja noch nicht soweit, von daher sei das von Nice-TV ideal. Nun, addieren wir NiceTV zu der Liste der Content Creator oder der Initiatoren von FreeDoLine? Ganz ehrlich, wir wissen es nicht. Spielt aber auch keine Rolle.

Wichtiger – weil auffällig –  ist hier vor allem der AfD-Aspekt. Chrupalla war ja wohl da und Mörig macht aus seiner Nähe zur AfD auch keinen Hehl, zum Beispiel in einer E-Mail an eine Dermatologie-Pofessorin der Uni Kiel, die sich mit offenem „Reiß“-Verschluss … nee … offenem Visier für die Basis engagieren wollte. Ihr schrieb er:

Wir haben in den letzten Wochen und Monaten die führenden Protagonisten dieser Partei konstruktiv mit wissenschaftlichen Studien so versorgt, dass daraus auf dem letzten Bundesparteitag eine sehr gute Resolution hervorgegangen ist, die ihresgleichen sucht ( https://www.afd.de/bundesparteitag-in-dresden-beschliesst-corona-resolution/ ). Jeder Prozentpunkt, der am Ende der AFD fehlen wird, schwächt die so notwendige Opposition und stärkt die Lockdown-Befürworter.

Deswegen solle sie doch nicht für die Basis antreten, sondern AfD wählen.

Aber wer ist denn nun dieser Mörig?

Mörig ist ein besonders illustrer, aber insbesondere völkischer Charakter aus der – wir nennen es einfach mal so – nationalkonservativ-neurechten-völkischen Szene. Der Familienvater ist ehemaliger Bundesführer des Bund Heimattreue Jugend (BHJ), aus dem später die Heimattreue Deutsche Jugend (HDJ) wurde. Letztere wurde schließlich 2009 verboten.

Als Bundesführer schrieb Gernot damals im Blatt „Nation Europa“:

»Jedes Lebewesen auf dieser Welt führt von Geburt an in mehr oder weniger harter Form einen Kampf ums Dasein (…) so braucht z.B. jedes Volk Raum zum Leben, dieser Raum muss jedoch erkämpft werden. (…) Angehörige eines Volkes sind zumeist durch ein mehr oder weniger gemeinsames Generbe geprägt (…)«

[…]

Wären wir nur der lieben Pfadfinderei wegen tätig, so müsste die Frage nach unserer Existenzberechtigung gestellt werden, denn in dem Falle könnten wir uns ja auch der nächstbesten Pfadfindergruppe anschließen (…) So haben wir uns für zwei Grundbegriffe entschieden, die uns und unsere Arbeit prägen: Die bündische und die weltanschaulich-politische Tätigkeit. Beides zusammen erst ist uns ein Garant dafür, dass wahre Persönlichkeiten in unseren Reihen heranwachsen.

Erinnert ihr euch noch an Andreas „Ick hau dir gleich die Milz kapott, do“ Kalbitz von der AfD? Genau. Der sollte wegen seiner Teilnahme an Treffen der HDJ im Jahre 2007 sogar aus der AfD ausgeschlossen werden. Tja, Mörig war ebenfalls 2007 auf dem Pfingsttreffen auf dem Hof Nahtz in Eschede. Rechtsextreme Kaderschmiede nannte man die HDJ, neben der Wiking Jugend eine der wenigen kontinuierlich arbeitenden extrem rechten Jugendorganisationen. Da wundert es einen nicht, dass mindestens zwei der Kinder von Gernot, Arne und Wiebke, bei der Identitären Bewegung mitmischen.

Schön schon?

Geht aber noch weiter: Gernot Mörig kennt auch einen Herrn Burger sehr gut – über die Herrmann-Niermann-Stiftung. Burger ist Norbert Burger, (ehemaliger) Vorsitzender der rechtsextremen NDP und verstrickt in terroristische Aktivitäten. Er wurde 1971 in Italien in Abwesenheit zu lebenslanger Haft verurteilt. Gernot gehört zu den Vertrauten Burgers innerhalb der Stiftung, neben Herwig Nachtmann, ehemaliger Chefredakteur des als rechtsextrem eingestuften Aula-Magazins, und dem Düsseldorfer Anästhesisten Erhard Hartung, der 1970 in Italien wegen der Beteiligung an Sprengstoffanschlägen in Abwesenheit ebenfalls zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt wurde.

Es sind nette Freunde, die Martina und Erich da haben, sehr enge Freunde, wenn sich Martina bei Astrid Mörig mit einem dicken Kuss in einer E-Mail verabschiedet. Aus dieser E-Mail wissen wir auch, dass die Tochter Wiebke heißt und konnten damit den Gernot zweifelsfrei zuordnen. [3]

Ganz am Rande erwähnen wir dann noch, dass Tochter Svenja mit Thore Stein verheiratet ist, der im September vergangenen Jahres in den Vorstand der AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung gewählt wurde.

Max Otte und die Werteunion

Jo, in der Runde ist Max Otte gut gelitten. Mörig hat ihn überhaupt erst mit Hambach bekannt gemacht … „Lieber Max“ … schrieb er am 02.12.2020 bereits an Max Otte [4]:

Astrid&ich waren dieser Tage bei Erich u Tina Hambach eingeladen. Es war ein sehr konstruktiver/harmonischer Abend.  Ich hatte Dir schon berichtet, dass wir unlängst auf einer seiner Veranstaltungen hier in München gewesen sind. Sie wollen daraus eine Veranstaltungs-Serie machen und als jetzt am Abend Dein Name fiel, habe ich ihn darin bestärkt, Dich zu einem entsprechenden Thema  einzuladen.  Und so hat er mich gebeten, dieses Schreiben direkt an Dich weiter zu leiten:

Es ging in dem Fall um die Anbahnung eines Interviews mit Otte für Hambachs Medien-Format „Menschen machen Mut“. Aber es zeigt, dass sich die beiden nicht erst seit der „Hannah Arendt Akademie“ kennen. Dass Max Otte von der Werte-Union dick in der Finanzierung der „Hannah Arendt Akademie“ steckt, das hatten wir ja schon im Rahmen der Recherche dazu offengelegt. Er selbst bestätigte es ja auch unlängst dem Druckerzeugnis „Welt“ gegenüber. Aber Max Otte ist nicht nur dort involviert, sondern augenscheinlich auch hier, und er ist nicht der einzige rechtsnationale Werteunionspinner, der hier mitmacht.

Auch Robert Matschuk ist wieder dabei, auch diesen lernte Hambach persönlich bei Gernot Mörig kennen. Matschuk, Unternehmer und ebenfalls in der „Werte“-Union, dem über den rechten Rand gekippten Teil der CDU, hielt denn auch Kontakt mit Hambach. Über einen „Verein für Meinungsfreiheit“ (Erich Hambach in einer Mail [5]) wurden Kontakte hergestellt, am 13.11.2021 traf sich der Verein in der Firma eines dritten CDU-Knaben namens Marco Holschbach, stellvertretender Vorsitzender der CDU Morsbach. Klar, das Treffen sollte genutzt werden, um per Zoom Hambach und Soufi-Siavash/Jebsen zuzuschalten, damit die eine 15-30minütige Präsentation von FreeDoLine machen können.[6] Schließlich wird viel Geld benötigt.

Wir können nicht zweifelsfrei sagen, ob es sich bei dem „Verein für Meinungsfreiheit“ – der Erich hat es nicht so mit Namen – vielleicht um den „Verein Stiftung Meinung & Freiheit e.V.“ handelt, bei dem Roland Tichy und Hans-Georg Maaßen im Vorstand sind. Jener Maaßen, den man in seiner Zeit als Präsident des Verfassungsschutzes beim Thema Reichsbürger „zum Jagen tragen“ musste. Aber würde es uns wundern? So wenig, dass wir eigentlich davon ausgehen.

Die geplante Präsentation wurde am 12. November kurzfristig von Matschuk abgesagt. Sehr zur Enttäuschung von Hambach.

So, haben wir noch jemand aus dem rechten Spektrum heute nicht erwähnt? Ach, klar.

Christian Limmer? Hans-Christian? Limmer?

Kehren wir noch mal zu Erich Hambachs Mail vom 18. zurück, aus der wir eingangs schon zitierten, in der es um das Vorbereitungstreffen für den 09.10. ging. Erich war sich bei einem Nachnamen nicht sicher, als er schrieb:[1]

Der gestrige Nachmittag kam gut an. Neben Gernot Möhrig und mir waren seine Frau Astrid anwesend, sowie ein Ruheständler (ehemals großes Tier bei Roland Berger), der Name ist Christian (Limmer? / der Familienname war so oder so ähnlich), sowie Susanne XXX [Unkenntlichmachung nicht durch uns, Erich hat den Namen vergessen, Anm. d. Red.] ebenfalls ehemals Roland Berger und heute Executive Chief Officer einer der führenden großen PR-Agenturen.

Nun, wenn sich der Erich nicht komplett vertan hat, dann bimmelt es bei Christian Limmer. Hans-Christian Limmer ist Gründer von BackWerk, einer bundesweiten Kette für den Vertrieb von … nunja, BackWerk, und ehemalig tatsächlich bei Roland Berger gewesen. Doch interessanter ist das Engagement seiner Familie in einen umstrittenen Verein, der in Borna eine Art Gedächtnisstätte für Geschichtsrevisionisten und Neo-Nazis betreibt.

Dahinter steckt der Vlothoer Verein “Gedächtnisstätte für die Opfer des Zweiten Weltkrieges durch Bomben, Verschleppung, Vertreibubng [sic!] und in Gefangenenlagern”, deren Gründerin die Witwe Ursula Haverbeck-Wetzel und heutiger Vorsitzende Wolfram Schliedewitz ist. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, an die „deutschen Opfer“ von Bombardements, Vertreibungen und anderer Taten zu erinnern, die einseitig als, an den Deutschen im Zweiten Weltkrieg begangene Verbrehen [sic!] betrachtet werden. Der Verein sieht sich einer einseitigen Behandlung von Opfern in der BRD gegenüber und möchte gerne einen Ort der Stille und des Erinnerns für die vergessenen Opfer bilden.

[…]

Finanziell wird der Verein und das Gelände durch den Architekten Ludwig Limmer (seit seinem Tod durch dessen Sohn Hans Christian Limmer und dessen Mutter Gisela Limmer) getragen. Dieser war auch Mitglied im oben genannten Verein, bei Familie Limmer wurden im Rahmen einer Hausdurchsuchung 2005 diverse Holocaustleugnende Schriften vorgefunden. 

[…]

Hinter dem Verein stehen die Personen des Vlothoer “Colegium Humanum”, einem bundesweit bekannten Zentrum der HolocaustleugnerInnen, allen voran die Witwe Ursula Haverbeck-Wetzel. Auch „Promimenz“ [sic!] wie Horst Mahler verkehrten hier regelmäßig. 

Quelle: https://www.chronikle.org/dossier/verein-gedaechtnisstaette-borna

Und:

Geschichtsrevisionismus sollte hier, anders als beim Collegium Humanum, wo auch Seminare wie „Hitler als Wille Gottes” angeboten wurden, über die subtile Umkehrung der Täter-Opfer-Perspektive betrieben werden.

Ludwig Limmer ist Christians mittlerweile verstorbener Vater. Seine Mutter Gisela verkaufte das Grundstück der „Gedächtnisstätte“, schon zuvor hatte sich Christian aus dem Verein zurückgezogen.

Am 6. April 2006 starb Ludwig Limmer. Fortan war seine Frau Gisela Limmer von Massow die Eigentümerin des Grundstücks. Zuvor hatte sich der gemeinsame Sohn, Hans-Christian Limmer, der anfangs noch als Miteigentümer aufgetreten war, aus dem Projekt zurückgezogen, wohl um einem Imageschaden seines Essener FranchiseUnternehmens „BackWerk” vorzubeugen.

Quelle: https://gamma.noblogs.org/files/2010/12/gamma186_web.pdf, Seite 1, „Borna ist gefallen: Die Nazi-„Gedächtnisstätte“ wird ein Altersheim!“

Ist das jedoch unser Christian (Limmer), wie Erich ihn nennt?

Dr. Hans Christian Limmer, genannt Christian, ehemals bei Roland Berger, wie der Tagesspiegel weiß, „gründete nach 13 Jahren in der internationalen Strategieberatung 2003 mit seinem Geschäftspartner die Selbstbedienungs-Bäckerei BackWerk. […] In 2014 veräußerten die Gründer die Mehrheit der Gesellschaftsanteile an EQT Private Equity. Seit Ende 2017 ist BackWerk Teil der schweizerischen Handels- und Logistikgruppe Valora“ (Quelle: Marcard & Schaefer, da sitzt er im Beirat), könnte jetzt durchaus Erichs „Ruheständler (ehemals hohes Tier bei Roland Berger)“ sein. Auch die politische Feinjustierung ist ähnlich wie bei den anderen aus der Truppe. Vage? Nä.

Marcard … Marcard … okay, herauszufinden, warum es ggf. witzig ist, dass Ken Jebsen, Mr. „Finanzeliten“-Antisemit, und der Finanzapokalyptiker Erich „die FED ist Böse“ Hambach sich ausgerechnet auf die Finanzierung durch einen der Familie von Marcard nahestehenden Limmer-ick einlassen, überlassen wir euch.

Der Ausblick: was erwartet uns bei der Neuen Medien-Welt?

Eine publizistisch-nationalistische Querfront, allen voran Ken the Soufi-Siavash mit Apolut, Epoch Times, Rubikon, Digitaler Chronist, KaiserTV und nicht unwahrscheinlich – aber das ist nach der Einstufung als „gesichert extremistisch“ nur eine Vermutung – auch CompactTV, sowie Leute wie Reitschuster, Anselm Lenz mit seinem „Demokratischen Widerstand“, Michael „verfassungsgebende Versammlung“ Ballweg und Norbert Fleischer mit ExoPolitik rüsten zum Generalangriff auf die freiheitlich demokratische Grundordnung, wie wir sie kennen. Sie werden unterstützt und finanziert von sehr weit rechts ungeduldig auf und ab hüpfenden Werteunionisten und AfDlern, die den Tag, an dem „die oppositionellen Medien“ endlich „das System stürzen“, wie Elsässer, einer der zeitgenössischen Querfront-Vordenker es einst ausdrückte, gar nicht schnell genug herbeisehnen können. Nicht, um Schwurbel und Verschwörungsmythen in die Mitte der Gesellschaft zu tragen. Das sicher auch, aber nur als Vehikel um Zweifel zu sähen, um die föderale Demokratie im Namen der Demokratie auszuhöhlen. Was sie Meinungsfreiheit nennen, ist Faktenfreiheit. Und Straffreiheit für ihre geschichtsrevisionistische Weltsicht, die sie brauchen, um den Staat wie wir ihn kennen von innen heraus zu verändern. Wollen sie auch einen zentralen Führerstaat wie ihre Vorgänger? Die konservative Revolution damals ging schief. Das Ergebnis, das von den hier Genannten oft genug geleugnet und verdreht wird, ist bekannt.

Die mediale Querfront, sie ist schon lange aktiv, verbreitet in Einzelkanälen ihren Schwurbel, verteilt Meinung als Fakten, versucht etablierte Begriffe umzudrehen, einen Keil in den kleinen Spalt zu treiben, den es in unserer Gesellschaft schon immer gab, zwangläufig geben muss, wir waren nie eine homogene Gruppe, werden es nie sein. Die Frage ist nur, wie breit wird der Spalt.

Die mediale Querfront, die sich vor Corona bildete und während Corona an Stärke gewann, sie säht Zweifel an Föderalismus, an Parteiendemokratie, sägt am Grundgesetz (“verfassungsgebende Versammlung”) und der freiheitlich demokratischen Grundordnung; sie wird nicht müde, ihr Lügengebilde von staatlich gesteuerten Medien, nicht mehr existentem Rechtsstaat und ausgebremsten Grundrechten zu lancieren. Es fällt ihnen um so leichter, als die Pandemie und die Maßnahmenkataloge den Spalt in der Gesellschaft freigelegt haben, der vorher von gemeinsamen Fußball-Events, Oktoberfesten, Karneval, Kino und Theater verdeckt war. Der Lack ist ab, der Riss ist sichtbar.

Diesmal sind wir dem Geld gefolgt. Es führte uns nicht in unbekannte Gewässer, sondern in Bereiche unserer Republik, von denen wir genau so etwas erwarteten. Landen wir irgendwann bei Krall und den vergoldeten Degussa-Knaben vom jetzt verstorbenen von Finck?

Die Anfänge sind da. Wir verfolgen das weiter. Wir verfolgen die weiter, die den Spalt in unserer Gesellschaft verbreitern, ihn mit Jauche füllen und dann als Dorfteich der Mitte der Gesellschaft verkaufen.

Und wir wissen, ihr da draußen macht mit.


Quellen:

[1] E-Mail vom 18-08-2021 11:51, Erich Hambach an Ken Jebsen et al.

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[2] Dankesschreiben von Gernot Mörig (anonymisiert, war eine DOCX), Anhang zur E-Mail vom 12-10-2021 15:54 an Erich Hambach

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[3] Mail von Astrid Mörig, 21-09-2021 15:33 Uhr

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[4] Mail von Gernot Mörig, 02.12.2020, Kopie an Hambach

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[5] Mail von Hambach an Kretschmann, Jebsen und Lampe, 12-11-2021 09:43

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[6] Korrespondenz zwischen Hambach und Matschuk

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